Es ist sicher nicht die leichteste Aufgabe, einen gefeierten Iffland-Ring-Träger als neues Ensemblemitglied standesgemäß in sein Haus einzuführen. Intendant Oliver Reese hat am vergangenen Wochenende für Jens Harzer gleich die ganze, große Berliner-Ensemble-Bühne leer geräumt und ihm einen schillernden Text auf den Leib geschnitten, mit dem dieser in einem intensiven Zwei-Stunden-Solo auch gleich all die spielerische Intelligenz und hintergründig gebrochene Feinnervigkeit entfalten kann, die ihn zu dem Ausnahmeschauspieler machen, der er seit Jahren ist.