Zu den großen Lücken in meinem Alltagswissen gehörte lange, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, wie man die Teile überhaupt nennt, diese Plastikstäbe auf dem Fließband an der Supermarktkasse. Warentrenner heißen sie wohl gänigerweise, diese mobilen Minimauern zur Abgrenzung des eigenen Einkaufs – so hab ich dann vor ein paar Jahren gelernt. Wobei auch die Worte Warentrennstab, Warentrennbalken, Kassentoblerone, Kassentrennstab oder Warenbegrenzungsteil existieren – nicht zu verwechseln indes mit dem sogenannten Warenteiler (so warnt Wikipedia), der in Supermarktregalen verschiedene Waren voneinander abgrenzt.
Was mich immer wieder überrascht: mit welcher Wonne der Warentenner (wohlgemerkt nicht der Warenteiler) aufs Kassenband geknallt wird. So, als würden die Leute auf ihrer mentalen To-do-Liste damit den Einkauf als erledigt markieren. Wobei die Begrenzungsgeste oft auch so wirkt, als würden Leute damit ihr Stück Fließband markieren, wie mit dem Duschtuch am Pool – wenn auch nur für ein paar Sekunden. Wie ein temporärer Vorgarten, den man sich da absteckt, manchmal ja sogar mit eigenem (oder vielmehr: gleich zu erwerbendem) Obst und Gemüse.
Ekel vor dem Hackfleisch der anderen
Etwas unklar sind die Zuständigkeiten: Ist man eigentlich für das Warentrenner-Ablegen vor oder hinter dem eigenen Einkauf zuständig? Immer wieder erlebe ich zu meiner großen Verblüffung, dass Leute hinter ihrem Einkauf den Warentrenner mit der Wucht eines herunterknallenden Rollladens ablegen – und sich die Person dahinter dann lammfromm und ernst gemeint (glaube ich) für die Warentrennung bedankt.

