Porträt

Stolpersteine: Wofür Anita Prestes ihre Mutter Olga Benario bewundert

Die in einem Berliner Gefängnis geborene Anita Prestes kam nach Berlin, um in Neukölln den Stolperstein für ihre von den Nazis ermordete Mutter zu besuchen.

Anita Prestes, Tochter der von den Nazis ermordeten Kommunistin Olga Benario, in Berlin-Neukölln
Anita Prestes, Tochter der von den Nazis ermordeten Kommunistin Olga Benario, in Berlin-NeuköllnBenjamin Pritzkuleit

Anita Leocádia Prestes biegt in die Innstraße ein, vorbei an einem Späti, vorbei an Männern mit Bierflaschen. Vor dem Haus mit der Nummer 24 bleibt sie stehen, blickt an der Fassade hinauf, dann auf den Boden. Dort eine Schrift auf einer goldenen, leicht verwitterten Oberfläche: „Hier wohnte Olga Benario. Jg. 1908. In Haft seit 1936. KZ Ravensbrück 1939. Ermordet in der Heilanstalt Bernburg April 1942.“ Mitten in Neukölln liegt der Stolperstein für eine Frau, die vieles war. Kommunistin, Jüdin, Internationalistin, Opfer des Naziterrors. Anita Prestes, 86, eine elegante Frau mit großer Sonnenbrille, Seidenschal und rotbraun gefärbten Haaren, ist ihre Tochter.

Berliner Zeitung

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