In der Social-Media-Community wurde kürzlich dazu geraten, Neukölln zu meiden, wie meine Kollegin vermeldete. Für dieses Wochenende kann das nicht gelten: Dann nämlich findet zum 27. Mal das Festival „48 Stunden Neukölln“ statt, das erfolgreichste Kulturereignis, das der Bezirk hervorgebracht hat. Im vergangenen Jahr kamen 100.000 Besucher.
Das diesjährige Festivalthema lautet „WTF (what the fact)? Zwischen Wahrheit und Wahrnehmung“, es soll um die Frage gehen, wie wir Realität konstruieren und wer dabei eigentlich mitredet. Aber das unendlich wirkende Programm ist vor allem frei. Um die 900 Künstlerinnen und Künstler sind daran beteiligt, es gibt Theater, Musik, Filmvorführungen, Kunst und Performances. Man kann sich einfach treiben lassen durch die Straßen Nordneuköllns, man kann sich aber auch mithilfe der Programmübersicht einen richtigen Plan machen, aber vor allem kann man mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen.
Selbst Neukölln-Bewohner können Entdeckungen machen
Um mal zwei Lieblingsprogrammpunkte zu nennen: In den Räumen der Evangelischen Brüdergemeinde etwa tritt am Sonnabend die Sophie Trost Combo auf, die junge Sängerin und ihre Musiker spielen akustischem Pop mit Swing-, Chanson und Weltmusikeinschlag. In ihren Liedern verarbeitet Sophie Trost, was sie bewegt. Mit einer musikalischen Soiree am späten Sonntagnachmittag in der Pauluskirche könnte man das Festival mit Musik vom Posaunenchor und der Band der Paulus-Gemeinde Neukölln ausklingen lassen.

