Patientendaten

Umstrittene ePA: Was ist nun mit der elektronischen Patientenakte?

Nachdem schwere Datenschutzmängel offenkundig wurden, wird die ePA probeweise eingeführt. Einige Verbände laufen Sturm, manche Wissenschaftler freuen sich auf die Patientendaten.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte in der Bundespressekonferenz zum Thema elektronische Patientenakte am Mittwoch in Berlin: Die Daten seien sicher.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte in der Bundespressekonferenz zum Thema elektronische Patientenakte am Mittwoch in Berlin: Die Daten seien sicher.imago

Eigentlich sollte die elektronische Patientenakte (ePA) allen nur nutzen, so sieht es jedenfalls Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Patientendaten sollen darin erstmals umfassend digital gespeichert werden. Am Mittwoch, dem Tag der probeweisen Einführung der ePA in einigen Bundesländern, sagte der SPD-Politiker in Berlin: Über 20 Jahre nach der Ursprungsidee werde die ePA für alle „endlich Realität“. Sie sei sicher und mache eine bessere Behandlung und Forschung möglich. Die zuletzt aufgebrachten Sicherheitsprobleme seien gelöst worden.

Das sehen Kritiker anders. „Die ePA in ihrem aktuellen Zustand auszurollen, ist angesichts ihrer besorgniserregenden Sicherheitsprobleme eine falsche Entscheidung“, erklärte der Sprecher des Chaos Computer Club (CCC), Calvin Baus. Der CCC hatte Ende Dezember aufgedeckt, dass etwa Kriminelle in der bis dato aktuellen Version mit Leichtigkeit Zugriff auf über 70 Millionen sensible Patientendaten bekommen könnten. Die ePA sei für Patienten somit nicht sicher, so der CCC Ende des Jahres.

Berliner Zeitung

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