Serie: Schwangerschaftsabbruch

Rassismen im Gesundheitssystem: Wenn das Kind beim Gynäkologen übersetzen muss

Der Zugang zu medizinischer Versorgung wird Menschen aus Einwandererfamilien oft erschwert. Wegen schlechter Aufklärung geraten ungeplant Schwangere in Gefahr.

Dolmetscherleistungen werden in Deutschland in den wenigsten kommunalen Krankenhäusern, den wenigsten Arztpraxen oder auch Schwangerschaftsberatungsstellen angeboten.
Dolmetscherleistungen werden in Deutschland in den wenigsten kommunalen Krankenhäusern, den wenigsten Arztpraxen oder auch Schwangerschaftsberatungsstellen angeboten.imago/Addictive Stock

Berlin-Es ist schwierig, mitunter unmöglich, fundierte, sachliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche im Internet zu finden. Das liegt an der Kriminalisierung des Themas, der paradoxen Rechtslage, dass Ärztinnen und Ärzte in Deutschland zwar unter bestimmten Bedingungen, die im Strafgesetzbuch unter Paragraf 218 geregelt werden, Schwangerschaftsabbrüche vornehmen (siehe Infobox), aber nicht öffentlich machen dürfen, dass sie diese medizinische Leistung in ihrer Praxis auch anbieten. Paragraf 219a, „Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft“, soll genau aus diesem widersprüchlichen Grund ersatzlos gestrichen werden. Die Hoffnung ist groß, dass die Informationsfreiheit der Mediziner sich auch im Netz bemerkbar machen wird.

Berliner Zeitung

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