Fettleibigkeit

Neue Definition für Adipositas: Ab wann ist ein dicker Mensch krank?

In der Nacht veröffentlichte The Lancet einen neuen Ansatz zur Diagnose von Übergewicht. Bisher galt der BMI. Deutsche Ärzte und Forscher sagen, was sie davon halten.

Bisher galt der BMI (Body-Mass-Index: Körpergewicht in Relation zur Körpergröße) als Hauptkriterium für Fettleibigkeit. Nun sollen weitere Messungen hinzukommen.
Bisher galt der BMI (Body-Mass-Index: Körpergewicht in Relation zur Körpergröße) als Hauptkriterium für Fettleibigkeit. Nun sollen weitere Messungen hinzukommen.Fotoillustration: Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: Imago

Die Pölsterchen kommen oft mit den Lebensjahren: Mit 50 ist man meist nicht mehr so aktiv wie mit 20, nicht mehr ständig unterwegs, Körper und Figur verändern sich eh im Laufe des Lebens mehrfach. Doch es ist nicht der klassische „Rettungsring“ beim Mann oder die breitere Hüfte bei der Frau, die Ärzte beunruhigen. Es ist massives Übergewicht, das immer mehr und immer öfter auch schon bei Kindern auftritt.

In Deutschland gelten zwei Drittel der Männer (67 Prozent) und gut die Hälfte der Frauen (53 Prozent) als übergewichtig. Das größere Problem ist aber die Adipositas, also das starke Übergewicht. Bisher wurde, um es zu diagnostizieren, der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Er misst die Relation des Gewichts zur Körpergröße. Liegt er bei über 30, gilt ein Mensch als adipös, also fettleibig. Das betrifft in Deutschland ein Viertel der Erwachsenen: 23 Prozent aller Männer und 24 Prozent aller Frauen. Die WHO wies 2023 darauf hin, dass weltweit mittlerweile rund 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig bzw. adipös seien.

Berliner Zeitung

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