Es begann mit Essstörungen. Vor etwa acht Jahren war das, als ein Portal namens Pro Ana in den sozialen Netzwerken auftauchte. Die Zielgruppe: weiblich, jung, zwischen elf und 17 Jahre alt. Das Portal vermittelte ein überzogenes Schönheitsideal, bläute Mädchen ein, wie sie auszusehen hätten, was sie essen sollten und was nicht. Es verherrlichte Bulimie und Anorexie.
„Die Botschaft lautete: So, wie du bist, bist du nicht in Ordnung, du musst etwas verändern“, sagt Anna Heike Grüneke. Die analytische Kinder- und Jugendtherapeutin bekam den Beginn der fatalen Entwicklung in ihrer Berliner Praxis hautnah mit. „Seit 2017 beobachte ich einen dramatischen Anstieg der Terminanfragen.“

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