Analyse

Gesponserte Fortbildungen in Berlin: Wie Pfizer und Co. Ärzte manipulieren

Zahlreiche Ärzte-Fortbildungen in Berlin sind von der Pharmaindustrie gesponsert. Kritiker warnen vor einem Einfluss auf die Verschreibungspraxis – und Folgen für Patienten.

Illustration: Berliner Zeitung

Die „Reise“ beginnt mit einem kleinen, fröhlichen Sonnen-Symbol. „Schön, dass du da bist, Lisa-Marie“, begrüßt die App darunter ihre virtuelle Patientin.

Eine Lisa-Marie ist bei dieser Zoom-Konferenz am 20. Juli nicht dabei. Dafür zwei Dutzend Ärzte. In einem 90-minütigen Webinar lernen sie ein neues Behandlungskonzept für Menschen mit Essstörungen kennen, um es später den Lisa-Maries in ihrer Praxis verschreiben zu können. Eine App auf Kassenrezept, entwickelt von der Berliner Firma Selfapy.

Ärzte müssen regelmäßige Fortbildungen nachweisen, sonst verlieren sie ihre Zulassung. Das Online-Seminar von Selfapy ist eines von Hunderten Angeboten jeden Monat, die die Ärztekammer Berlin als anerkannte Fortbildung zertifiziert hat. Manche gleicht eher einer Verkaufsveranstaltung.

Berliner Zeitung

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