Vor einigen Tagen kam eine Jugendliche in die Hausarztpraxis von Sandra Blumenthal in Berlin-Wilmersdorf. Die 17-Jährige klagte über Symptome, die typisch für eine Lungenentzündung sind. Tatsächlich bestätigte sich nach eingehender Untersuchung der Verdacht: Pneumonie infolge eines Infekts. „Ich stelle inzwischen ein-, zweimal in der Woche eine solche Diagnose bei Patienten, bei denen das nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre“, sagt Blumenthal. Die Medizinerin gehört zum Vorstand des Hausärzteverbands Berlin und Brandenburg, und was sie aus ihrem Kollegenkreis hört, deckt sich mit den eigenen Erfahrungen der vergangenen Wochen.
Eine Welle von Infekten hat Berlin derzeit fest im Griff. Die Praxen der Hauptstadt haben alle Hände voll zu tun, die Zahl der Krankschreibungen erreicht neue Höhen. 1165 Fälle von Influenza wurden allein in der zurückliegenden Woche dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gemeldet. Dazu 172 neue Coronafälle. Das Norovirus ist nach wie vor aktiv, wenngleich die Tendenz der Statistik nach zu urteilen fallend ist. 113 solcher Erkrankungen erfasste das Lageso zuletzt.

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