Krankenhäuser

Berliner Ärztin in Teilzeit: „Anders würde ich das auf die Dauer nicht durchhalten“

Ein Drittel der angestellten Ärzte arbeitet verkürzt. Zugleich gibt es so viele Ärzte wie nie. Wie hängt das zusammen? Ein Erfahrungsbericht.

Ärzte reden im Foyer eines Krankenhauses miteinander.
Ärzte reden im Foyer eines Krankenhauses miteinander.Shotshop/imago

Eine Frau mit Hirnblutung war unter den Patienten, ihr Zustand kritisch. Sie kam irgendwann nach Mitternacht auf die Intensivstation. Dann musste ein Unfallopfer plötzlich beatmet werden, fast zeitgleich passierte das. Nebenan liefen zehn Perfusoren, die einen Mann mit Medikamenten versorgten. Der Herzinfarkt gegenüber war zwar stabil, doch auch ihn behielt Katharina Kaufmann* im Blick. Die Ärztin hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Marathon hinter sich. Vielleicht nicht in Kilometern auf dem Weg von Bett zu Bett, doch Kopf und Körper fühlten sich so an. Am Ende dauerte ihr Dienst beinahe 24 Stunden.

Inzwischen hat sie sich erholt, hat erst einmal ausgeschlafen, an ihrem freien Tag. Sie arbeitet als Ärztin in Teilzeit, arbeitet an vier statt fünf Tagen in der Woche, abgesehen von den Diensten an Wochenenden. Sie hat auf 80 Prozent reduziert. „Anders würde ich das auf die Dauer nicht durchhalten“, sagt Katharina Kaufmann. „Ich muss an meine eigene Gesundheit denken, denn solche langen Schichten sind keine Ausnahme.“

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar