B HISTORY: Die 80er in Berlin

Wie eine Botschaft in Ost-Berlin zur Drehtür in den Westen wurde

Zahlreiche Bürger der DDR versuchten in den Achtzigerjahren, über die Ständige Vertretung der BRD ihre Ausreise zu erzwingen. Auch Inge Albrecht.

Die Ständige Vertretung der BRD in der Hannoverschen Straße in Ost-Berlin: Zwei Volkspolizisten stehen vor dem Gebäude, zwei weitere sitzen in einem Streifenwagen. Die DDR ließ das Haus auch bewachen, um zu verhindern, dass sich Ausreisewillige Zutritt verschaffen.
Die Ständige Vertretung der BRD in der Hannoverschen Straße in Ost-Berlin: Zwei Volkspolizisten stehen vor dem Gebäude, zwei weitere sitzen in einem Streifenwagen. Die DDR ließ das Haus auch bewachen, um zu verhindern, dass sich Ausreisewillige Zutritt verschaffen.Günter Bratke/dpa/picture alliance

Als sie zwei weitere Volkspolizisten erblickt, schießen Inge Albrecht drei Wörter durch den Kopf: „Das war’s!“ Sekunden später läuft die 21-Jährige los, an ihrem linken Bein einen Gehgips, an ihrer rechten Hand ein Mädchen, gefolgt von dessen Mutter und Bruder sowie einer Freundin. Inge stürzt zum Eingang des Hauses Hannoversche Straße 28–30, stolpert die beiden Stufen hoch, stößt die Glastür auf und hört hinter sich jemanden schreien: „Lass! Mein! Kind! Los!“

Berliner Zeitung

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