B HISTORY: Liebe, Lust & Laster

Prostitution in der DDR: Von „asozial“ bis hin zu Honigfallen für „interessante Personen“

Die Berliner Interhotels, die Leipziger Messe und der Hafen von Greifswald waren Hotspot der DDR-Prostitution. Ein Gespräch mit der Historikerin Dr. Steffi Brüning.

Im Palasthotel an der Karl-Liebknecht-Straße, 1979 eröffnet und 2001 abgerissen, trafen DDR-Prostituierte auf Diplomaten, Unternehmer und Journalisten aus dem Westen. Die Stasi spionierte 30 der 600 Zimmer aus.
Im Palasthotel an der Karl-Liebknecht-Straße, 1979 eröffnet und 2001 abgerissen, trafen DDR-Prostituierte auf Diplomaten, Unternehmer und Journalisten aus dem Westen. Die Stasi spionierte 30 der 600 Zimmer aus.ullstein-bild

Prostituierte in DDR galten ab der Einführung des ersten Strafgesetzbuches 1968 als „Asoziale“, die strafrechtlich verfolgt werden konnten. Das Ministerium für Staatssicherheit allerdings nutzte sexuell freizügige Frauen als „Honigfallen“ – es setzte sie auf „operativ-interessante Personen“ an. Über das Geschäft mit Sex in Ostdeutschland sprachen wir mit der Historikerin Steffi Brüning. Sie schrieb über das Thema ihre Doktorarbeit, die 2020 als Buch erschienen ist: „Prostitution in der DDR. Eine Untersuchung am Beispiel der Städte Rostock, Berlin und Leipzig, 1968 bis 1989.“

Berliner Zeitung

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