B HISTORY: Liebe, Lust & Laster

Prostitution in Berlin: Wolllust, Doppelmoral und Elend

Vom Mittelalter bis 1945: Wer an der Spree sexuell zu Diensten war, stand stets mit einem Bein im Gefängnis. Oft war „Hurerei“ verboten, aber zugleich erlaubt.

„Im Freudenhaus“, Kupferstich des „Meisters mit den Bandrollen“, eines vermutlich aus Flandern stammenden Künstlers, um 1465. Bordelle wie dieses gab es auch in der Doppelstadt Cölln-Berlin.
„Im Freudenhaus“, Kupferstich des „Meisters mit den Bandrollen“, eines vermutlich aus Flandern stammenden Künstlers, um 1465. Bordelle wie dieses gab es auch in der Doppelstadt Cölln-Berlin.CC BY-SA 4.0

Frida verließ mit 13 Jahren ihr Elternhaus. Über ihren ersten Geschlechtsverkehr sagt sie: „Er hat mir gleich genommen und auf Treppe gelegt.“ Sie ist jetzt 14 und prostituiert sich seit zweieinhalb Monaten. Einmal habe sie zwei Mark bekommen, seitdem nichts mehr. Sie hat mit Männern zu tun, die sie nur unter deren Spitznamen kennt: General, Streichler, Frankfurter Lude.

Berliner Zeitung

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