Jerusalem/Berlin-Vor 60 Jahren, am 11. April 1961, begann in Jerusalem der Prozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, einen der wichtigsten Organisatoren der Ermordung der europäischen Juden. Der israelische Geheimdienst Mossad hatte den früheren Leiter des „Judenreferates“ im Reichssicherheitshauptamt der SS in Argentinien aufgespürt, entführt und nach Israel gebracht. Das Gerichtsverfahren gegen Eichmann wurde zu einem der am meisten beachteten Prozesse der jüngeren Geschichte. Er trug viel zum Verständnis des Nationalsozialismus und der Täter bei; Hannah Arendt führte die „Banalität des Bösen“ als Erklärungsmuster ein. Als Eichmann zum Tode verurteilt und im Juni 1962 hingerichtet wurde, hatte, durch den Prozess ausgelöst, auch eine tiefgreifende Veränderung in der jungen israelischen Gesellschaft eingesetzt.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
