Berlin-„New beginnings“ - Neuanfang - heißt das Menü im Restaurant des Michelberger Hotels, das ich diese Woche aß. Ich kann nur sagen: Das Michelberger liegt auch diesmal wieder goldrichtig. Das Hotel ist ein Phänomen, wenn es darum geht, den Zeitgeist zu lesen. Geografisch hat es sich vor knapp zwölf Jahren genau da platziert, wo einem heute keiner mehr den Unterschied zwischen Tag und Nacht erklären kann. Denn im Bermudadreieck zwischen Warschauer Brücke und Oberbaumbrücke feiert man durch. Schon die Baustelle des Hotels war berühmt für ihre Partys. Touristen lieben das Michelberger, weil es in ihm weltstädtisch-modern, aber auch berlinmäßig-familiär zugeht. Und Berliner ebenso, die hier gerne mal in der eigenen Stadt nächtigen, weil sie sich trotz allen Komforts ein bisschen wie in den guten rauen Zeiten fühlen – als ein Kasten Bier in der Ecke signalisierte: Hier ist jetzt eine Bar. Als es vor allem um Spaß ging und nicht ums Geldverdienen.

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