Berlin-Los ging es mit „niedrigen Diensten“, die er für die Großen verrichten musste, wie Müll runterbringen und Toiletten putzen. Aber dabei blieb es nicht lange. Größtenteils hat Uwe Trentsch an seine Zeit im Kinderheim in der DDR heute nur verschwommene Erinnerungen: Auf Fotos erkennt er nicht einmal mehr den Speisesaal oder andere Räumlichkeiten. Er weiß auch nicht mehr, ob er Freunde hatte. „Alles ist weg“, sagt er. Nur an die Erniedrigungen und den jahrelangen Missbrauch kann er sich noch in allen Einzelheiten erinnern. Jeden Abend, wenn die Türen des Wohnbereichs verriegelt wurden, war Uwe Trentsch seinen Mitbewohnern und ihren sexuellen Wünschen schutzlos ausgeliefert.

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