DDR-Kinderheime

„Heimerziehung“: Hinter all diesen Türen

Eine halbe Million Kinder in der DDR waren in „Umerziehungseinrichtungen“. Lange interessierte sich niemand, jetzt wird ihre Geschichte aufgearbeitet.

„Du kannst da rauskommen!“: Uwe Trentsch engagiert er heute  mit seinem Verein „Nino e. V.“ gegen sexualisierte Gewalt und leitet drei Selbsthilfegruppen.
„Du kannst da rauskommen!“: Uwe Trentsch engagiert er heute mit seinem Verein „Nino e. V.“ gegen sexualisierte Gewalt und leitet drei Selbsthilfegruppen.Fotostudio Gallas

Berlin-Los ging es mit „niedrigen Diensten“, die er für die Großen verrichten musste, wie Müll runterbringen und Toiletten putzen. Aber dabei blieb es nicht lange. Größtenteils hat Uwe Trentsch an seine Zeit im Kinderheim in der DDR heute nur verschwommene Erinnerungen: Auf Fotos erkennt er nicht einmal mehr den Speisesaal oder andere Räumlichkeiten. Er weiß auch nicht mehr, ob er Freunde hatte. „Alles ist weg“, sagt er. Nur an die Erniedrigungen und den jahrelangen Missbrauch kann er sich noch in allen Einzelheiten erinnern. Jeden Abend, wenn die Türen des Wohnbereichs verriegelt wurden, war Uwe Trentsch seinen Mitbewohnern und ihren sexuellen Wünschen schutzlos ausgeliefert.

Berliner Zeitung

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