Analyse

Für Joe Biden und Donald Trump stehen die Afghanen an zweiter Stelle

US-Präsident Joe Biden sagt, er habe die US-Truppen aus Afghanistan abziehen müssen, weil Trump ihm dieses Erbe hinterlassen habe. Doch das stimmt nicht.

Zalmay Khalilzad, US-Sondergesandte für Aussöhnung in Afghanistan, und Mullah Abdul Ghani Baradar, Leiter des politischen Büros der Taliban, schütteln sich am 29. Februar 2020 in Doha die Hand, nachdem sie ein Abkommen über Wege zu einem Frieden zwischen den USA und der militant-islamistischen Taliban unterzeichnet haben.
Zalmay Khalilzad, US-Sondergesandte für Aussöhnung in Afghanistan, und Mullah Abdul Ghani Baradar, Leiter des politischen Büros der Taliban, schütteln sich am 29. Februar 2020 in Doha die Hand, nachdem sie ein Abkommen über Wege zu einem Frieden zwischen den USA und der militant-islamistischen Taliban unterzeichnet haben.Hussein Sayed/AP/dpa

Berlin-Nachdem die Taliban Kabul einnehmen, schiebt Präsident Joe Biden erstmal die Schuld von sich ab. Er habe diesen Deal, der den Abzug verspricht, nun einmal von seinem Vorgänger Donald Trump geerbt, erklärte er am Montag. „Die Entscheidung, die ich als Präsident machen musste, war entweder das Abkommen zu befolgen oder bereit zu sein, gegen die Taliban zu kämpfen.“ Dabei war der Deal von Doha, um den es hier geht, gar kein belastendes Erbstück für Biden. Er kam ihm ganz gelegen.

Berliner Zeitung

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