Medizin

Antibiotikaresistenz: „Dann kann kein Arzt mehr helfen“

Corona hat gezeigt, wie gefährlich Tierviren für den Menschen werden können. Könnte das auch mit Bakterien geschehen? Gespräch mit dem Veterinär Rupert Ebner.

Die Bakterien, die in der Tierhaltung entstehen, könnten auch zu Pandemien führen.
Die Bakterien, die in der Tierhaltung entstehen, könnten auch zu Pandemien führen.Imago

Zwei Studien aus dem zu Ende gehenden Jahr: Germanwatch ließ das Hähnchenfleisch von EU-Geflügelherstellern untersuchen. Jede zweite Probe war mit antibiotikaresistenten Krankheitserregern belastet. Im Auftrag von Greenpeace wurde das Abwasser großer deutscher Schlachthöfe analysiert. Fast überall fanden sich antibiotikaresistente Keime. Keime, gegen die Medikamente kaum oder gar nicht mehr wirken. EU-weit sterben daran schätzungsweise 33.000 Menschen pro Jahr. Mitten in der Corona-Krise warnte der Virologe Christian Drosten, dass Antibiotikaresistenzen die nächste große Gefahr für unser Gesundheitssystem darstellen könnten: „Wir sehen ja, wie es sich rächt, wenn man Betätigungsfelder vernachlässigt, die uns scheinbar nicht betreffen.“ Der Veterinär Rupert Ebner ist einer derjenigen, die schon seit Jahren auf die Risiken und Nebenwirkungen unserer Tierhaltung hinweisen.

Berliner Zeitung

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