Energiewende

Hellbrise: Neuer Feind der Stromsicherheit - Gefahr zu Pfingsten?

Was, wenn zu Pfingsten das Gegenteil der Dunkelflaute eintritt? Experten haben Ideen für den Ausgleich von „Zappelstrom“; ein DDR-Minister sorgt sich um die heiligen 50 Hertz.

Der Energiepark Lausitz bei Klettwitz ist mit einer installierten Gesamtleistung Solar von 300 Megawatt eines der bislang größten Solarprojekte Deutschlands. Durch die gemeinsame Nutzung eines Netzverknüpfungspunktes können Wind- und Solarparks ihre Netzanbindung teilen, was die Kosten senkt und die Effizienz erhöht.
Der Energiepark Lausitz bei Klettwitz ist mit einer installierten Gesamtleistung Solar von 300 Megawatt eines der bislang größten Solarprojekte Deutschlands. Durch die gemeinsame Nutzung eines Netzverknüpfungspunktes können Wind- und Solarparks ihre Netzanbindung teilen, was die Kosten senkt und die Effizienz erhöht.imago

Die Energiewende durch Ausbau von Wind- und Solarstromerzeugung bringt ein neues Krisenwort hervor: die Hellbrise, das Gegenteil der Dunkelflaute. Die Hellbrise-Krise droht, wenn die Sonne mittags vom wolkenlosen Himmel scheint und zugleich ein frischer Wind weht. Dann kann es leicht zu viel des Guten werden. Und wenn obendrein, zum Beispiel an Feiertagen wie demnächst über Himmelfahrt oder Pfingsten, der Stromverbrauch sinkt, herrscht Megastau auf der Stromautobahn. Dann heißt es: Zufahrten schließen.

Mit anderen Worten: Die Netzbetreiber schützen das System vor dem Zusammenbruch – einem Blackout – indem sie die Erzeugung abregeln, also den Wind- und Solarstrom nicht mehr abnehmen. Der Stromhandelsexperte Amani Joas hat im Fachblatt pv magazine nachgerechnet, welche auf welche Energiemengen das Überangebot in solch einer Hellbrise-Periode steigen kann: auf 5,9 Gigawatt. Das entspricht der Leistung von fünf Kernkraftwerken.

Berliner Zeitung

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