Haushalt

Rekord-Milliarden fürs Ausland: Warum zahlt Deutschland trotz Haushaltskrise doppelt?

Deutschland hat 2024 mit rund zwölf Klima-Milliarden doppelt so viel wie versprochen ins Ausland gezahlt. Außen Glanz, innen Löcher: Wer profitiert wirklich?

Ein WWF-Projekt zur Stromversorgung einer abgelegenen Insel in den Sunderbans, einer tiefliegenden Region des Gangesdeltas in Ostindien, die sehr anfällig für den Anstieg des Meeresspiegels ist (Symbolbild)
Ein WWF-Projekt zur Stromversorgung einer abgelegenen Insel in den Sunderbans, einer tiefliegenden Region des Gangesdeltas in Ostindien, die sehr anfällig für den Anstieg des Meeresspiegels ist (Symbolbild)Pond5 Images/imago

Deutschland hat 2024 eine Rekordsumme für internationale Klimaprojekte aufgebracht: 11,8 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie zugesagt. Das haben das Entwicklungs- und das Umweltministerium am Montag in Berlin mitgeteilt. Während Schulen, Brücken und Infrastruktur im Inland weiter verfallen, feiern die von der SPD geführten Ministerien die Bundesrepublik als „verlässlichen Partner in der globalen Klimapolitik“.

6,1 Milliarden Euro kamen direkt aus dem Bundeshaushalt – damit ist die zugesagte Mindestmarke von sechs Milliarden erreicht. Der Rest floss über Kredite der Förderbanken KfW und DEG sowie über private Investitionen. Erstmals wurde privates Kapital von mehr als einer Milliarde Euro mobilisiert. Die Ministerien feiern die Zahl als Erfolg – für Steuerzahler bleibt sie vor allem eine Rekordrechnung, deren Wirkung sich nicht belegen lässt.

Berliner Zeitung

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