Ein aktueller Bericht des rbb auf rbb24.de, verfasst vom Journalisten Haluka Maier-Borst, klingt besorgniserregend. Der Text erklärt die Zusammenhänge des deutschen Gasbedarfs und sagt, dass die deutschen Gasspeicher zwar voller seien als geplant. Doch die Reserven würden für den Winter nicht reichen. Denn nur zwei bis drei Monate könnte man mit den gespeicherten Gasvorräten überstehen. Der Winter in Deutschland dauert jedoch länger.
In dem Bericht heißt es weiter: „Sowohl Berechnungen von (Franziska, Anm. d. Red.) Holz [degruyter.com] als auch von namhaften Ökonomen wie Rüdiger Bachmann [econtribute.de] von der University of Notre Dame legen nahe, dass aktuell immer noch etwa 25 Prozent des Gasbedarfs nicht gedeckt werden können, wenn man vom Verbrauch aus vorherigen Jahren ausgeht. Entsprechend helfen nur Einsparungen. Und die sind bereits passiert, allerdings nur in geringem Maße.“
Experten wissen nicht genau, was im Winter passieren wird
Laut aktuellen Berechnungen sollen private Haushalte etwa drei Prozent Gas bisher eingespart haben, während Unternehmen etwa elf Prozent sparsamer unterwegs waren. Der Text stellt dar, dass Prognosen für die Entwicklung des Gasmarkts und des tatsächlichen Bedarfs nur schwer getroffen werden können. Momentan verhandele Deutschland mit verschiedenen Partnern, um das wegfallende Gas aus Russland ersetzen zu können. Es könnte durchaus sein, dass der Gasimport aus Russland in den weiteren Monaten völlig ausfallen wird. Für diesen Fall muss Deutschland gewappnet sein.
Private Haushalte könnten helfen, einen Notfall zu verhindern, müssten aber noch mehr sparen. Doch viele Haushalte seien für die steigenden Gaspreise noch nicht sensibilisiert, denn die wahren Kosten des Gasverbrauchs würden erst nach dem Winter mit der Nebenkostenabrechnung deutlich. Trotzdem gibt der Text am Ende eine leichte Entwarnung: „Dass Deutschland wirklich im Winter das Gas ausgeht, halten Ökonomen und Ökonominnen für weiterhin eher unwahrscheinlich.“
Trotzdem: Der Text weist darauf hin, dass niemand genau weiß, was im Winter auf dem Gas-, aber auch auf dem Strommarkt passieren wird. Auf der Seite von rbb24.de heißt es: „Was also genau passieren wird, können Expertinnen und Experten schwerlich vorhersagen, ja teils nicht einmal für aktuelle Entwicklungen erklären, wieso sie so sind, wie sie sind. So zeigte sich vor einigen Tagen der Wirtschaftswissenschaftler Rüdiger Bachmann auf Twitter sehr ehrlich: ‚Ich gebe ein Bekenntnis ab. Ich bin Ökonom. Und ich habe keine Ahnung, was zur Zeit am Strommarkt los ist.‘ [twitter.com]“
