Stavenhagen-Der Bau der Klärschlammverbrennungsanlage in Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) - die größte Anlage dieser Art nördlich von Berlin - kommt planmäßig voran. Wie ein Sprecher der EEW Energy from Waste GmbH (Helmstedt) am Montag sagte, ist der Wirbelschichtofen als Herzstück der Anlage installiert. Ungeachtet aktueller Probleme im Bausektor stehe das vierte Quartal 2023 als Ziel für die Inbetriebnahme weiter fest. In der rund 50 Millionen Euro teuren Anlage sollen bis zu 160.000 Tonnen gepresster Klärschlamm im Jahr thermisch verwertet werden.
Hintergrund ist, dass schadstoffbelasteter Klärschlamm aus Umweltgründen nicht mehr als Dünger auf Felder darf. Um Reste von Medikamenten, Mikroplastik und andere Schadstoffe zu beseitigen, muss Klärschlamm getrocknet, gepresst und verbrannt werden. Die Mengen für Stavenhagen sollen von Kommunen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern kommen, auch aus dem Norden Brandenburgs.
EEW plant zudem, Kohlendioxid aus der Anlage in einem Methanolwerk weiterzuverarbeiten, wie der Sprecher sagte. Dazu soll Wasserstoff dienen, der mit Hilfe Strom aus Wind- und Solarparks aus der Nähe der Kleinstadt gewonnen werden soll. Methanol soll später als Treibstoff für Busse, andere Fahrzeuge und Schiffe dienen. Zudem könne das Fernwärmenetz von Stavenhagen mit Wärme versorgt werden.