Martin Sonneborn von der Partei Die Partei war einer der beharrlichsten Kritiker der intransparenten Geschäfte von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach dem Urteil des EU-Gerichts, in welchem von der Leyen Rechtsbruch vorgeworfen wird, sagte Sonneborn der Berliner Zeitung, hinsichtlich der von EU-Parlamentariern geforderte Offenlegung der Pfizer-Vertragstexte habe sich die EU-Kommission „auf den Standpunkt gestellt, der Schutz der geschäftlichen Interessen der beteiligten Pharma-Konzerne stehe einer umfassenden Veröffentlichung entgegen“.
Diese aus „demokratischer Sicht höchst verstörende Argumentationsführung“ lege „eine der grundlegendsten Fehlfunktionen des EU-Apparates offen“: „Denn eine Institution, die im Konfliktfall die Geschäftsinteressen großer Konzerne über das Informationsinteresse der von ihr vertretenen Bürger stellt, kann noch nicht einmal über Umwege als demokratisch legitimierte Instanz missverstanden werden.“
Sonneborn fasst die Aufgaben von Politik zusammen: „Die EU-Kommission schuldet nicht großen Konzernen Geheimhaltung, sondern der Öffentlichkeit Transparenz.“
