Deutschland hat Osteuropa jahrelang als Standort zweiter Klasse behandelt – als Raum für billige Arbeitskräfte und einfache Montage. Diese Annahme war bequem, doch sie ist spätestens seit diesem Jahr endgültig falsch. Polen, Ungarn und Rumänien ziehen inzwischen deutsche Investitionen an, während die Groko 2.0 unter Friedrich Merz (CDU) wie die späten Merkel-Regierungen reagiert: Probleme werden erkannt, Lösungen aber vertagt – trotz klarer Warnsignale.
Jetzt folgt das nächste Warnsignal: MAN verlagert Teile seiner Lkw-Produktion von München nach Krakau. Laut der österreichischen Zeitung Kurier betrifft das den gesamten Karosseriebau und weitere zentrale Fertigungsschritte. Der erwartete Effizienzgewinn liegt bei 935 Millionen Euro bis 2028. MAN verweist auf hohe Energiekosten, strenge CO₂-Vorgaben, Konkurrenz aus China und die deutlich bessere Profitabilität des Konzernbruders Scania. Kein vollständiger Abzug, aber ein Wendepunkt: Deutschland ist für MAN nicht mehr der naheliegende Standort für große Fertigungsschritte.

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