Berlin-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht beim Einsatz von künstlich intelligenten Chatbots wie ChatGPT im Gesundheitssystem Chancen, warnt aber auch vor Gefahren wie etwa Fehldiagnosen. „Es wird bald Programme geben, bei denen ein Patient Symptome, Befunde und bisherige Behandlungen mündlich erklärt und dann von der KI eine Einschätzung seiner Krankheit und sogar mögliche Therapievorschläge bekommt“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
ChatGPT gibt solche Auskünfte im schriftlichen Dialog bereits heute. Hohe Aufmerksamkeit erregte im März der Bericht eines Hundehalters via Twitter, wonach angeblich der Nachfolger des Programms, GPT-4, die Krankheit seines Vierbeiners unter anderem auf Basis von Laborwerten korrekt diagnostizierte, die ein Tierarzt zuvor nicht erkannt hatte. Allerdings können Chatbots auch erfundene Informationen verbreiten, ohne dass dies auf den ersten Blick erkennbar ist.
Lauterbach forderte, die Anwendung von KI-Systemen wie ChatGPT im Gesundheitsbereich zu regulieren. „Sie müssen geprüft werden und zuverlässig sein“, sagte der Minister den Zeitungen. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Daten nicht missbraucht werden könnten.
