Die Berliner Industrie- und Handelskammer kritisiert Pläne, bei einem Gasnotstand zuerst Lieferungen an Unternehmen zu drosseln und Privathaushalten Vorrang zu geben. „Wir müssen darüber diskutieren, ob wir Jobs gefährden oder ob wir Komfort aufgeben“, sagte IHK-Präsident Sebastian Stietzel der „Berliner Morgenpost“ (Samstag). „Wenn Sie die Berliner fragen, ob sie es in ihrer Wohnung lieber zwei Grad kälter hätten oder ihren Arbeitsplatz verlieren wollen, sollte die Entscheidung eindeutig sein.“
Hintergrund ist die Sorge um einen Ausfall russischer Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach einer anstehenden Wartung. Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Stufe im Notfallplan Gas ausrufen, entscheidet die Bundesnetzagentur, wer wie viel Gas bekommt. Sogenannte geschützte Kunden, darunter auch private Haushalte, haben Vorrang. Viele Unternehmen in der Industrie würden womöglich kein Gas mehr erhalten.



