Bezüglich der Festnahme eines mutmaßlichen Beteiligten des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines in Italien sagte der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, der Berliner Zeitung: „Die russische Seite besteht weiterhin auf einer objektiven und vollständigen Untersuchung des Terroranschlags auf die Nord-Stream-Pipelines, der Feststellung und Bestrafung der Täter und Organisatoren.“ Die Sprengungen seien „eklatante Akte des internationalen Terrorismus“. Netschajew: „Diese Einschätzung der russischen Seite wurde letztes Jahr vom damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz de facto bestätigt.“
Der Botschafter merkte an, dass die „von den Küstenstaaten initiierten nationalen Ermittlungen“ keine „greifbaren Ergebnisse“ gebracht hätten:„ Dänemark und Schweden zogen sich eilig zurück unter Hinweis auf die Unmöglichkeit, die Schuldigen auf ihrem Hoheitsgebiet festzustellen.“ Nur noch Deutschland habe die Ermittlungen fortgesetzt, „wovon die heutige Festnahme des ukrainischen Staatsangehörigen in Italien zeugen soll“. Allerdings stünden „momentan definitiv noch nicht ausreichende Informationen zur Verfügung“.
Netschajew weiter: „Ich möchte daran erinnern, dass der beispiellose Sabotageakt gegen kritische Infrastruktur gerichtet war, die der Energiesicherheit des ganzen europäischen Kontinents und in erster Linie Deutschlands dienen sollte. Wenn die Nord-Stream-2-Pipeline in Betrieb genommen worden wäre, hätte Deutschland zusätzlich etwa 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr bekommen. Gemeinsam mit Nord-Stream-1 hätte dies fast komplett den internen Bedarf der deutschen Wirtschaft sowie der Haushalte decken können.“
