Sommer in Berlin

Hier liegt Ihnen die Stadt zu Füßen: Die schönsten Dachterrassen Berlins

Von Soho House über Klunkerkranich bis Karstadt am Hermannplatz: Auf den Dachterrassen der Stadt trinkt und isst es sich am schönsten.

Mehr Berlin geht nicht: Von der Baret-Terrasse aus kann man den Fernsehturm fast anfassen.
Mehr Berlin geht nicht: Von der Baret-Terrasse aus kann man den Fernsehturm fast anfassen.Roland Justynowicz/Baret

Seine ganze Pracht entfaltet Berlin nicht nur auf seinen Boulevards und Straßen, sondern auch auf seinen Dächern: Fantastische Panoramen und eine atemberaubende Skyline vor Augen und die schiere Größe der Hauptstadt zu Füßen blickt man in den Himmel über Berlin. Und wann könnte man das besser als im Sommer bei einem Drink nach der Arbeit?

Majestätisch in Mitte: Baret auf dem Stadtschloss

Zur Linken der Dom, zur Rechten der Fernsehturm, unten rauschen die Autos Unter den Linden vorbei – mehr Berlin geht eigentlich nicht. Zumal man sich im Baret ja auf einem echten Zankapfel der Stadt befindet: Das Restaurant mit der angrenzenden Dachterrasse wurde auf dem Berliner Stadtschloss eröffnet.

Jede Debatte über den Wiederaufbau ist hier oben allerdings ganz schnell vergessen – der Blick ist einfach zu fantastisch, um über städtebauliche Maßnahmen zu diskutieren. Zumal die Restaurant-Gäste direkt neben der hübschen Stadtschloss-Kuppel sitzen, was einem Abend im Baret ein wahrlich majestätisches Flair verleiht. Und die Menükarte des Restaurants zieht mit!

Speisen auf dem Stadtschloss: Jede Debatte über städtebauliche Maßnahmen ist hier schnell vergessen.
Speisen auf dem Stadtschloss: Jede Debatte über städtebauliche Maßnahmen ist hier schnell vergessen.Roland Justynowicz/Baret

Zwar werden die Speisen überaus bodenständig aufgelistet: „Kaninchenrücken, Mairübchen, Oliven, Limequatkosho“ oder „Seeteufel, Meerrettich, Rucola, Walnüsse“ – hinter der zurückhaltenden Tonalität der Speisekarte stecken aber fein inszenierte, einfach köstliche Gerichte. Speisen und Ambiente lassen sich sowohl tagsüber als auch abends genießen, zum Business-Lunch oder zum Dinner-Date. Einen klaren Vorteil bietet der abendliche Besuch: Wenn die Sonne den Himmel über der Museumsinsel pink färbt, ist die Berlin-Idylle perfekt.

Baret auf dem Dach des Stadtschlosses, Schlossplatz 1, Mittwoch bis Montag 10–24 Uhr. www.baret.berlin


Urban Gardening de luxe: Hotel Zoo Berlin und Grace

Es ist erst wenige Tage her, da feierte das Hotel Zoo Berlin am Kurfürstendamm 25 die Saison-Eröffnung seiner Dachterrasse. Und lumpen ließ sich der schicke Laden dabei nicht: Gleich zwei DJs bespielten die rund 120 Quadratmeter Rooftop, es gab Austern, später wurde Wassereis aus Bauchläden verteilt – ein super Abend. Und die, die herrlich ausgelassenen Sommerabende, kann man auf dem Hoteldach ohnehin immer erleben: Die Terrasse wird vom hoteleigenen Restaurant Grace bespielt, vor der begrünten Rückwand der Freiluft-Bar im siebten Stock werden hervorragende Drinks serviert.

Hier schmeckt’s: Die Dachterrasse und ihre Bar werden vom hoteleigenen Restaurant Grace bespielt.
Hier schmeckt’s: Die Dachterrasse und ihre Bar werden vom hoteleigenen Restaurant Grace bespielt.Hotel Zoo Berlin

Mit ihnen lässt sich ein schöner Ausblick über Charlottenburg und seine angrenzenden Bezirke herunterspülen; der Blick schweift über nahe Gründerzeit-Prachtbauten und ferne Hochhäuser hinweg. Es kann aus dem Grace-Menü gespeist oder bloß getrunken werden, auch Live-Cooking-Events und andere Veranstaltungen sollen den Sommer über folgen. Ein neuer Name wurde der Dachterrasse auch gleich noch gegeben: Passend zum vielen neuen dekorativen Grün ringsherum heißt sie nun „Grace Garden“.

Grace Garden auf dem Dach des Hotel Zoo Berlin, Kurfürstendamm 25, Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr. Für private Anlässe lässt sich die Dachterrasse unter meet@hotelzoo.de mieten. www.hotelzoo.de

Mein Kiez, meine Diele: Hier gibt’s das beste Eis Berlins

Von Anne Vorbringer, Marcus Weingärtner

14.06.2022


Blick auf die Affen: Monkey Bar

Die Monkey Bar im zehnten Stock des 25hours Hotels Bikini Berlin hat ihren Namen aus gutem Grund: Direkt nebenan liegen der Berliner Zoo und seine Tiergehege. Während man Highballs schlürft, kann man den Affen beim Klettern auf ihrem Felsen zusehen, aber natürlich den Blick auch auf die Gedächtniskirche und die umliegenden Hoteltürme der City West schweifen lassen.

Nach Feierabend wird es sehr schnell sehr voll, man sollte sich auf Wartezeiten einstellen, denn Reservierungen sind nicht möglich. Es gilt das Prinzip „first come, first serve“. Doch wenn man erst mal drin ist, warten neben der spektakulären Lage leckere Drinks und Snacks sowie freundliches Bar-Personal. Dass man immer noch in Berlin ist, merkt man beim Blättern durch die Karte: Getränke wie der Organic Spree Gin, Berliner Luft und Gilka Kaiserkümmel verorten die Monkey Bar ganz klar in der Hauptstadt.

Monkey Bar im 25hours Hotel Bikini Berlin, Budapester Straße 40, Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag ab 13 Uhr. www.monkeybarberlin.de



Strand und Sand an der Schönhauser: Deck 5

Man kann es gar nicht so recht glauben, dass nach dem Bummel durch ein typisches Berliner Einkaufszentrum mit Blume 2000, Apollo Optik, Tchibo, dm und Edeka noch ein Etablissement der überraschenderen Art auf den Besucher wartet. Doch in den Schönhauser Allee Arcaden lohnt sich die Fahrt mit dem Fahrstuhl rauf aufs Parkdeck 5.

Dort stehen keine Autos, sondern Liegestühle und eine Bar. Das Deck 5 bezeichnet sich selbst als „Berlins höchste Strandbar“, und tatsächlich fühlt man sich unter Palmen im Strandkorb mit Sand unter den Füßen ein bisschen wie am Meer. Zu Cocktails, Longdrinks und BBQ-Gerichten gibt’s den Sonnenuntergang mit Blick auf Prenzlauer Berger Altbaudächer und Gethsemanekirche gratis dazu.

Deck 5, Schönhauser Allee 79, Montag bis Samstag 14–24 Uhr, Sonntag 15–24 Uhr. Zugang über den Fahrstuhl der Arcaden, ab 22 Uhr über die Greifenhagener Straße, direkt neben der Parkhauseinfahrt. www.deck-5.com


Dem Alexanderplatz entgegenschwimmen: Soho House

Das Publikum im Soho House ist schon irgendwie eigen. Eine Mischung aus Berliner Start-up-Szene, Agentur-Girls und Influencer-Boys, ein bisschen Prominenz, ein bisschen Partyvolk. Fast alle jedenfalls sind Mitglied im Soho House – ansonsten nämlich wären sie gar nicht hier.

Zu den Räumlichkeiten und dem Rooftop der Privatclub-Kette haben Krethi und Plethi keinen Zutritt. Aber wir sind ja in Berlin, wo man bekanntlich immer jemanden kennt, der jemanden kennt. Und wenn dieser jemand eine Mitgliedschaft im Soho House abonniert hat, kann man ihn oder sie lässig als Gast begleiten. Tun sollte man das jedenfalls unbedingt einmal.

Nicht für jedermann: Um den Pool genießen zu können, braucht es eine Club-Mitgliedschaft oder gute Kontakte.
Nicht für jedermann: Um den Pool genießen zu können, braucht es eine Club-Mitgliedschaft oder gute Kontakte.imago images

Die Dachterrasse der Hotel-Club-Kombo ist wirklich spektakulär, was zum einen an der Nähe zum Alexanderplatz liegt – der Fernsehturm wirkt vom Dach aus betrachtet wie zum Greifen nahe – und natürlich am kleinen Pool, der auf dem achten Stock gebaut wurde. Da aalen sich an heißen Tagen besagte Agentur-Girls und Influencer-Boys; es gibt kühle Drinks und gute Snacks – gerade die Muscheln mit Pommes sind wärmstens zu empfehlen. Anders als der Eingangsbereich oder das Privatkino des Clubs, die relativ düster gestaltet sind, wird’s auf der Dachterrasse hell und freundlich, das Interieur entspricht dem klassischen amerikanischen Stil.

Soho House, Torstraße 1, Montag bis Sonntag 8–22 Uhr. www.sohohouse.com


Parkdeck mit Mucke: Klunkerkranich

Viele Jahre lang verirrte sich nur selten jemand auf das obere Parkdeck der Neukölln Arcaden. Das änderte sich schlagartig mit der Eröffnung des Klunkerkranichs im Sommer 2013. Der Neuköllner Kulturdachgarten wurde schnell zur angesagten Adresse über den Dächern der Stadt – ein Drink bei lauschiger Musik, während am Horizont die Sonne malerisch untergeht, das versprach Großstadtidyll par excellence.

Zwischendrin zerstritten sich die Gründer öffentlichkeitswirksam, doch musste man sich ernsthaft Sorgen machen um die Zukunft des Szeneladens, der sich nie nur als Bar, sondern immer auch als gemeinschaftliches Kulturprojekt verstand und dem sogar eine eigene Doku gewidmet wurde? Wahrscheinlich nicht, denn Streitigkeiten hin oder her, den Klunkerkranich gibt es immer noch. Man weiß halt, wie man im Gespräch bleibt – und was man hat: eine feine Location für Partys, DJ-Sets und Cocktails, die bei Berlinern und Touristen gleichermaßen beliebt ist.

Klunkerkranich auf dem Dach der Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, Montag bis Mittwoch ab 18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag ab 16 Uhr. www.klunkerkranich.org


Luxus mit Ausblick: Hotel de Rome

Sicherlich eine der exklusivsten Adressen der Stadt, um mal so richtig schön auf selbige herabzublicken: Die Dachterrasse des Hotel de Rome bietet atemberaubende Blicke über den Bebelplatz hinüber zum Berliner Dom und zum Alten Museum.

Spektakulär, nicht anders kann man den Ausblick vom Dach des Hotel de Rome über den Bebelplatz bezeichnen.
Spektakulär, nicht anders kann man den Ausblick vom Dach des Hotel de Rome über den Bebelplatz bezeichnen.imago images

Dazu gibt es eine Cocktail- und Speisekarte mit allem, was man eben so gerne nascht beim Blick über Berlin; von der Meeresfrüchteplatte bis zur Bento-Box. Die Preise sind ebenfalls recht atemberaubend, aber der Ausblick macht ein kleines Loch in der Börse sicherlich wett.

The Rooftop Terrace auf dem Hotel de Rome, Behrenstraße 37, 10117 Berlin. Montag bis Freitag 15–20 Uhr, Samstag und Sonntag 12–20 Uhr. www.roccofortehotels.com


Für Neukölln-Connaisseure: Karstadt am Hermannplatz

Der Neuköllner Hermannplatz, der streng genommen gar kein Platz ist, sondern nur eine Kreuzung mit Eingang zur U-Bahn, ist vollkommen zu Unrecht komplett in Verruf gekommen. Das Stammhaus des Karstadt-Konzerns ist ein gut sortiertes Kaufhaus mit einer tollen Lebensmittelabteilung im Basement, Kneipe und Feinkost Lindner inklusive. Wer aber wirklich wissen will, wo sich alteingesessene Neuköllner zum Schnacken und Kaffeetrinken treffen, der muss dem hauseigenen Restaurant in der vierten Etage einen Besuch abstatten.

Mittendrin im Geschehen: der Karstadt mit seiner Dachterrasse direkt am Hermannplatz in Neukölln.
Mittendrin im Geschehen: der Karstadt mit seiner Dachterrasse direkt am Hermannplatz in Neukölln.imago images

Mit 100 Plätzen ist die Terrasse ein idealer Ort, um sich über und gleichzeitig in der Stadt zu fühlen. Denn trotz der Höhe hat das Restaurant nichts Abgehobenes, die Terrasse nichts von einem exklusiven, weil über allem schwebenden Ort. Wer hierherkommt, der sucht nichts Mondänes, sondern einen guten Aus- und Überblick. Schon morgens kann man auf der Terrasse den Tag mit einem Frühstück beginnen und hat dabei eine wirklich tolle Aussicht über Berlin. Natürlich gibt es auch ein Mittagsangebot und wer will, kann einfach nur bei einem Kaffee von oben den Trubel auf dem Hermannplatz genießen.

Galeria Restaurant und Terrasse auf dem Karstadt am Hermannplatz, Hermannplatz 5–10. Montag bis Samstag 10–18 Uhr. www.galeria-restaurant.de