Eierbecher und Menzel-Stuhl

Das DDR-Design begeistert wieder

Warum sich Mittdreißiger wieder für die Möbel ihrer Mütter und Großmütter interessieren und wieso es kein neues DDR-Museum braucht: Ein Treffen mit Günter Höhne, Spezialist für Produktdesign aus der DDR. 

Günter Höhne richtet ein Schmuckstück: handgeschliffenes Schüssel-in-Schüssel-Set „Rosales“ von Marlies Ameling.
Günter Höhne richtet ein Schmuckstück: handgeschliffenes Schüssel-in-Schüssel-Set „Rosales“ von Marlies Ameling.Foto: BLZ / Sabine Gudath

Berlin-Alles begann mit einem Stuhl. Sitzfläche und Lehne bezogen mit grauem Kunststoff, die hölzerne Silhouette elegant geschwungen, so stand er inmitten einer ganze Herde weiterer grauer Stühle auf einem staubigen Tanzboden im Thüringischen. Bei einer Feier hatten wir sie zufällig entdeckt: vergessen und ausrangiert. Die Besitzer verkauften uns sechs Stück für wenig Geld. Der Rest sollte irgendwann entsorgt werden. In unserer Berliner Küche machen die Stühle, die in den 1950er oder 1960er Jahren in der DDR gefertigt wurden, eine späte Karriere – auch und gerade stilaffine Essensgäste zeigen sich entzückt davon. 

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar