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So riecht der Sommer 2022: Das sind die 5 Parfum-Trends der Saison

Auf dem Balkon sprießt das Basilikum, im Glas duftet Iced Matcha, dazu gibt's Grapefruits und Orangen: Diese neuen Parfums sind ganz nach unserem Geschmack.

Unsere sommerliche Parfum-Parade: Das sind die duften Düfte der Saison.
Unsere sommerliche Parfum-Parade: Das sind die duften Düfte der Saison.Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende

Wir haben Augen und Nasen aufgesperrt und nach den besten Düften der Saison gesucht. Dabei haben wir spannende Neuheiten, aber auch und interessante Re-Editionen von Klassikern entdeckt. In diesem Sommer ist es vor allem Essbares, das den Weg in den Flakon gefunden hat. Bewusst haben wir nicht nach Herren und Damen sortiert – denn wie in der Mode sind auch die Geschlechtergrenzen im Duftsegment längst fluide. Genauso sollten auch Sie an diese Kreationen herantreten: Einfach erschnüffeln, was Ihnen gefällt und sich von den Aromen inspirieren lassen. Und dann? Einfach verduften.

In „Eau de Basilic Pourpre“ vereinen sich Basilikum, Bergamotte und Geranie im  grasgrünen Glasflakon.
In „Eau de Basilic Pourpre“ vereinen sich Basilikum, Bergamotte und Geranie im grasgrünen Glasflakon.Studio de Fleur

1. „Eau de Basilic Pourpre“ von Hermès

Das Basilikum hat es geschafft! Das grüne Pflänzlein, das man von Tomaten-Büffelmozarella-Arrangements kennt, hat sich doch tatsächlich in ein Duftwässerchen von Hermès hochgearbeitet. Und das sogar in der namensgebenden Hauptrolle: das „Eau de Basilic Pourpre“ ist der neue Sommerhit der Luxusmarke. Der leichte Unisexduft erzählt die Duftgeschichte von Hermès in gewohnter Weise fort: mit feiner Frische, die unterschwellig raffiniert ist und dennoch nie zu viel wird. Wer Hermès-Düfte mag, wird auch diese Eau de Cologne lieben, zumal das Basilikum das Bouquet nicht dominiert, sondern ausschließlich zart abrundet. Ein Eau de Cologne ist übrigens schwächer konzentriert als ein Eau de Toilette und deswegen zum großzügigen Aufsprühen geeignet. Auch öfter am Tag. Was für ein grünes Vergnügen!

„Eau de Basilic Pourpre“ von Hermès kostet im 200-Milliliter-Flakon 143 Euro und ist exklusiv in der Hermès-Boutique am Kudamm erhältlich.


Ist auch was für zurückhaltende Typen: Byredos „Mister Marvelous“.
Ist auch was für zurückhaltende Typen: Byredos „Mister Marvelous“.Byredo

2. „Mister Marvelous“ von Byredo

Eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein gehört auf jeden Fall dazu, um sich diesen Byredo-Klassiker ins Badezimmerregal zu stellen. Schließlich prangt der Parfumname „Mister Marvelous“ großformatig auf dem kleinen Fläschchen – „Herr Wunderbar“ also. Der Duft an sich dürfte aber auch zurückhaltende Typen überzeugen: „Mister Marvelous“, jetzt in einer limitierten Neuauflage erhältlich, ist ein verhältnismäßig zartes Herrenparfum. Sein leichter, süßlicher Charakter speist sich aus Gerüchen von Mandarinenblättern und Lavendel, Bambus und Bernstein. Ein bisschen Frische bringt Neroli in der Kopfnote ein, ein ätherisches Öl, das aus Bitterorangenblüten gewonnen wird. Odell Beckham Jr. gefällt’s jedenfalls: Der Football-Profi ist das Gesicht der aktuellen „Mister Marvelous“-Kampagne.

„Mister Marvelous“ von Byredo kostet im 100-Milliliter-Flakon 195 Euro und ist zum Beispiel im KaDeWe erhältlich.


Der Flakon von „Santal Greenery“ ist ein kleines Kunstwerk.
Der Flakon von „Santal Greenery“ ist ein kleines Kunstwerk.Dries Van Noten

3. „Santal Greenery“ von Dries Van Noten

Die Lancierung der ersten Parfums von Dries Van Noten war eine kleine Sensation. Vor einigen Wochen erst wurden die Düfte des Belgiers vorgestellt, der schon seit Jahrzehnten erfolgreich Mode macht. Und das, könnte man sagen, sieht man auch seinen Flakons an: Wie Van Notens Kleider leben sie von ungewöhnlichen Farb- und Musterkombinationen, Porzellan im Delfter Stil zum Beispiel trifft auf bordeauxfarbenes Rauchglas, oder, wie hier abgebildet, dunkelgrünes Blättermuster auf cremefarbene Feinkeramik. In letzterem Fläschchen steckt der Duft „Santal Greenery“ mit Sandelholz und weißem Moschus, Veilchenblättern und Grapefruit. Opulent und blumig, ohne aufdringlich zu sein, schwer, zugleich seidig, von hoher Qualität – wie Dries Van Notens Mode.

„Santal Greenery“ von Dries Van Noten kostet im nachfüllbaren 100-Milliliter-Flakon 220 Euro und ist in Berlin exklusiv bei Andreas Murkudis erhältlich.


„Ilio“ erzählt eine französische Sommergeschichte.
„Ilio“ erzählt eine französische Sommergeschichte.Diptyque

4. „Ilio“ von Diptyque

Zuerst ist da der Flakon. Schon der sieht ordentlich nach Sommer aus – die Illustration einer mediterranen Strandszene stammt vom französischen Künstler Matthieu Cossé. Überhaupt soll Diptyques „Ilio“ eine Hommage an das Mittelmeer sein, soll an einen Spaziergang entlang der sonnigen Küste erinnern, so heißt es von der Marke. Wer so etwas für reines Marketing-Gerede hält, der sollte wirklich mal an „Ilio“ schnüffeln. Denn tatsächlich umweht die Nase schon beim Öffnen des Flakondeckels ein sommerliches Lüftchen, es riecht nach Urlaub, nach einem botanischen Garten in Strandnähe – nicht blumig allerdings, sondern eher nach saftigem Grün. Deutlich dringt die Kaktusfeigen-Note durch, Bergamotte, Iris und Jasmin tänzeln eher im Hintergrund. Ein wirklich facettenreicher Duft, der eine klare, aber unaufdringliche Verbindung zur Natur herstellt.

„Ilio“ von Diptyque kostet im 100-Milliliter-Flakon 118 Euro und ist zum Beispiel im Diptyque-Store auf dem Kudamm erhältlich.


„Thé Matcha 26“ ist ein Parfum in mehreren Akten.
„Thé Matcha 26“ ist ein Parfum in mehreren Akten.Le Labo

5. „Thé Matcha 26“ von Le Labo

Die Parfums von Le Labo haben immer etwas Theatralisches. Im sprichwörtlichen Sinn: Wie ein Theaterstück bestehen sie aus mehreren Akten, Geschichten, die sich drehen und wenden, bis schließlich der Vorhang fällt. „Thé Matcha 26“ zum Beispiel – zugegebenermaßen schon im vergangenen November lanciert, so gut aber, dass wir ihn auch im Sommer auf unserer Haut riechen wollen – ist ein komplexer Duft, der sich den Tag über auf unterschiedliche Weise entfaltet. Das Parfum, das auf dem Geruch des Matcha-Tees basiert und zudem cremige Feigen- und rauchige Zedernholz-Noten enthält, gibt sich zu Beginn sehr flächig und dicht, bricht aber später in vereinzelte, spitzere Noten auf. Dann kommen die holzigen Düfte durch. Manchen dürfte das zu verkopft, zu schwierig sein – Geschmackssache, genau wie im Theater.

„Thé Matcha 26“ von Le Labo kostet im 100-Milliliter-Flakon 242 Euro und ist zum Beispiel im Le-Labo-Store in der Alten Schönhauser Straße erhältlich.