Interview

Mediziner: „Nach der Spanischen Grippe kamen auch die wilden Zwanziger“

Der Yale-Professor und Starautor Nicholas A. Christakis erklärt, wie Corona unsere Gesellschaft verändert. Und er prophezeit: Die Partys kommen zurück.

Stimme der Vernunft: Bevor Nicholas A. Christakis ein „intellektueller Rockstar“ (New York Times) wurde, kümmerte er sich um Sterbende. 
Stimme der Vernunft: Bevor Nicholas A. Christakis ein „intellektueller Rockstar“ (New York Times) wurde, kümmerte er sich um Sterbende. Evan Mann

Vermont-Als Arzt in einem Hospiz in Chicago betreute Nicholas A. Christakis Mitte der Neunziger todkranke Patienten. Diese Erfahrung prägt den 58-Jährigen bis heute. In seiner weiteren Karriere wurde der Sohn griechischer Einwanderer, der neben Medizin auch Soziologie studiert hat, Professor für Medizin-Soziologie in Harvard. 2013 wechselte er an die Yale University, wo er inzwischen „Sterling Professor“ (den Titel vergibt Yale an Fakultätsmitglieder, die als die Besten ihres Fachs gelten) ist. Allein in den letzten fünf Jahren wurden Christakis’ wissenschaftliche Artikel rund 30.000-mal von Kollegen zitiert. Aber er macht nicht nur innerhalb der Forscher-Community von sich reden. Seine TED-Talks wurden mehr als 2,5 Millionen Mal angesehen, sein populärwissenschaftliches Buch „Blueprint – Wie unsere Gene das gesellschaftliche Zusammenleben prägen“ (auf Deutsch im S. Fischer Verlag, 2019) erklomm diverse Bestsellerlisten.

Berliner Zeitung

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