Turnschuhe mit Flügeln, Pullover mit Teddybären, Handyhüllen in den Formen von Putzmittelflaschen: Jeremy Scotts Arbeiten sind kaum zu übersehen. In den fast 30 Jahren seiner Karriere hat der US-amerikanische Designer stets eine betont positive, mitunter kitschreiche, immer humorvolle Mode entworfen – und wurde deshalb nun vom Friedrichstadt-Palast engagiert.

Auf der größten Theaterbühne der Welt feiert am 24. September die neue Grand Show „BLINDED by DELIGHT“ Premiere, die ihre Gäste in eine Welt des reinen Glücks entführen soll. Jeremy Scott, einer der bekanntesten Designer seiner Generation, hat mehr als 500 erhebende Kostüme für die Inszenierung entworfen. Wir haben ihn vorab für ein Gespräch hinter den Kulissen getroffen: Über seinen persönlichen Glücksort, über die Chance des Eskapismus – und über die gegenwärtige Mode, die ganz schön an Humor verloren hat.

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<strong>Jeremy Scott</strong>, 1975 in Kansas City geboren, zählt zu den bekanntesten Designern seiner Generation. Nach seinem Modestudium am Pratt Institute in New York City zog er 1996 nach Paris und gründete dort eine nach ihm benannte Marke. Mit seiner dritten, ganz in Weiß gehaltenen Kollektion konnte er den Durchbruch schaffen; der renommierte Modefotograf Mario Testino entdeckte damals Scotts Entwürfe für seine Arbeit, eine seiner ersten prominenten Kundinnen wurde die Musikerin Björk, auf die Madonna, Britney Spears, Lady Gaga und viele Andere folgen sollten. Zwischen 2013 und 2023 entwarf Scott zudem als Kreativdirektor für das italienische Label Moschino. Seine Kollektionen zu Themen wie McDonald’s, Barbie oder Sponge Bob standen ganz im humorvollen Geiste des Markengründers Franco Moschino. Ein großer Erfolg wurde außerdem Scotty Kooperation mit dem Sportartikelhersteller Adidas, für den er etwa Sneaker mit Teddybärköpfen oder Flügeln entwickelte. 2021 zog Jeremy Scott, der zahlreiche Modepreise zum Beispiel durch den Council of Fashion Designers of America verliehen bekommen hat, nach Los Angeles, wo er noch heute lebt.

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