Braune Hosen überall – ein Trend, der auch Berlin erfasst hat

Die Farbe Braun galt lange als altbacken und unmodern. Doch in modeaffinen Kreisen mehren sich neuerdings die Outfits, in denen mindestens ein, wenn nicht gar mehrere braune Kleidungsstücke vorkommen. Das hat vor allem mit einem Revival der Farbpalette aus den 70er-Jahren zu tun.

In jenem Jahrzehnt umgaben sich die Menschen gern mit erdigen Farben, die zwischen Orange, Gelb und eben Braun changierten, oft versammelt in großen Mustern. Auf Hemden, Teppichen und Lebensmittelverpackungen – manche erinnern sich vielleicht.

Diese braune Hose von Prada überzeugt durch Bügelfalten und lässige Überlänge.Luca Ponti/IPA/Imago

Während die Seventies-Muster in Berlin aber noch auf sich warten lassen, sind die Farben aus jener Ära längst zurück. Im Bereich der Hosen, die ja gern etwas gedeckter getragen werden als die Oberteile, sind vor allem Brauntöne angesagt. Die Modelle 2025 sind weit und gerade angelegt sowie mit Bundfalten, Bügelfalten oder anderen eleganten Details aus der Anzugmode versehen.

Die Schnitte erinnern an die Männermode, die zum Ende der 1920er-Jahre aufkam und zum Teil auch von mutigen Frauen getragen wurde. Kein 70er-Schlag am unteren Ende der Beinkleider also, zumindest vorerst! Auch das Polyester ist weitestgehend modernen Baumwollgemischen gewichen. Cord indes kommt ebenfalls in großen Schritten zurück.

Olivia Palermo (links neben ihr Nicky Hilton) in einer überweiten braunen Hose von Max MaraDepositphotos/Imago

Was sagt uns das? Die braunen Hosen können als die Antithese von Bore-Core und Quiet-Luxury verstanden werden. Diese Trends huldigen den Langweiler-Outfits, in denen untenrum vor allem beige Chinohosen und klassisch geschnittene Jeans die Hauptrolle spielen. Die 70er-Referenzen unterdessen künden von fröhlich-verrückten Zeiten, zumindest in der Mode. Zum Berliner Herbst passt das Braun allemal. Und vielleicht stehen auch bald schon die großspurigen Muster jener Zeit auf der Matte, wir werden sehen.