Mode

Berlin Street Style: Der Trenchcoat ist zurück

Lange war der militante Mantel verschollen, nun kehrt er mit Karacho zurück und erobert Berlins Straßen als beigefarbener Trend. Diese Exemplare haben wir gesichtet.

Kelvin, Pietro, Eric: Was ist bei diesen drei Herren heute geplant?
Kelvin, Pietro, Eric: Was ist bei diesen drei Herren heute geplant?Sabine Röthig

In den Anfängen seiner Geschichte musste der Trenchcoat ziemlich viel mitmachen, denn er wurde Ende des 19. Jahrhunderts für den Krieg erfunden – wie sein Name ja schon sagt: Trench heißt „Schützengraben“. Und weil der wasserabweisende Garbadine-Stoff, aus dem er gefertigt wurde, die Erfindung des britischen Textilunternehmers Thomas Burberry war, sind die Trenchcoats der Marke bis heute legendär.

Längst ist der Mantel ein ziviler Modeklassiker, der mal mehr und mal weniger angesagt ist. Sein großes Comeback feiert er jetzt in extra-weiten Schnitten und verschiedensten Beige-Nuancen, ob maßgefertigt, als Vintage-Mantel oder aktuelle Designer-Kreation.

Dieses schöne Paar treffen wir in der Nähe des Naturkundemuseums. Anna wohnt in Paris, wo sie als Mode-Producerin arbeitet. Das tut sie manchmal auch in Berlin, wo sie zuletzt die Fashionshow ihres Freundes Laurin Schuler (rechts im Bild) auf der hiesigen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/fashion-week">Fashion Week</a> produzierte. Anne trägt einen locker geschnittenen Burberry-Trenchcoat aus den 80er-Jahren, den sie einst in einem Vintage-Store in Marais erstand. Zwischenzeitlich war das gute Stück abhandengekommen, fand sich jedoch kürzlich in einer Kiste wieder. Zum Glück. Dazu trägt die Wahlpariserin Reiterstiefel, Strumpfhose und knappe Panties. Laurin darf mit aufs Foto, auch wenn er keinen Trench trägt, sondern eine Wachsjacke von Papa samt Echtpelzkapuze von Anna, aus dem Leim gehende Cowboy-Boots und eine Hose von Calvin Klein.
Dieses schöne Paar treffen wir in der Nähe des Naturkundemuseums. Anna wohnt in Paris, wo sie als Mode-Producerin arbeitet. Das tut sie manchmal auch in Berlin, wo sie zuletzt die Fashionshow ihres Freundes Laurin Schuler (rechts im Bild) auf der hiesigen Fashion Week produzierte. Anne trägt einen locker geschnittenen Burberry-Trenchcoat aus den 80er-Jahren, den sie einst in einem Vintage-Store in Marais erstand. Zwischenzeitlich war das gute Stück abhandengekommen, fand sich jedoch kürzlich in einer Kiste wieder. Zum Glück. Dazu trägt die Wahlpariserin Reiterstiefel, Strumpfhose und knappe Panties. Laurin darf mit aufs Foto, auch wenn er keinen Trench trägt, sondern eine Wachsjacke von Papa samt Echtpelzkapuze von Anna, aus dem Leim gehende Cowboy-Boots und eine Hose von Calvin Klein.Sabine Röthig
Louisa wohnt in Berlin und arbeitet als Brandmanagerin für den Modedesigner William Fan. Entsprechend setzt sich ihr Outfit vor allem aus eleganten Teilen ihres Arbeitgebers zusammen:&nbsp; Top, Blazer und Trenchcoat in Dunkelbeige von William Fan, dazu eine schneeweiße Vintage-Hose von Dries Van Noten und Loafer von Bottega Veneta.
Louisa wohnt in Berlin und arbeitet als Brandmanagerin für den Modedesigner William Fan. Entsprechend setzt sich ihr Outfit vor allem aus eleganten Teilen ihres Arbeitgebers zusammen: Top, Blazer und Trenchcoat in Dunkelbeige von William Fan, dazu eine schneeweiße Vintage-Hose von Dries Van Noten und Loafer von Bottega Veneta.Sabine Röthig
Louisas Trench hat Kimono-Ärmel und ist durch eine Rückenöffnung tallierbar. Es gab ihn erstmals in einer 2022er-Kollektion von William Fan, inzwischen ist er dauerhaft in der Klassiker-Linie zu haben. Die tolle Frisur schneidet sich Louisa übrigens selbst – ohne jemals auf eine Friseurschule gegangen zu sein. Selbst ist eben die Frau!
Louisas Trench hat Kimono-Ärmel und ist durch eine Rückenöffnung tallierbar. Es gab ihn erstmals in einer 2022er-Kollektion von William Fan, inzwischen ist er dauerhaft in der Klassiker-Linie zu haben. Die tolle Frisur schneidet sich Louisa übrigens selbst – ohne jemals auf eine Friseurschule gegangen zu sein. Selbst ist eben die Frau!Sabine Röthig
Dieser Mann heißt Viktor, ist Philosoph und lebt in Polen. Viel mehr bekommen wir nicht aus ihm heraus, wenngleich er sich freundlicherweise von uns fotografieren lässt. Auf ein profanes Gespräch über sein Outfit lässt er sich nicht ein: „I do not perceive clothes in that matter“, sagt er ernst. Alle weiteren Fragen beantwortet Viktor mit „maybe“. Das akzeptieren wir und erfreuen uns seines Intellektuellen-Trenchcoat-Looks ohne viele Worte.
Dieser Mann heißt Viktor, ist Philosoph und lebt in Polen. Viel mehr bekommen wir nicht aus ihm heraus, wenngleich er sich freundlicherweise von uns fotografieren lässt. Auf ein profanes Gespräch über sein Outfit lässt er sich nicht ein: „I do not perceive clothes in that matter“, sagt er ernst. Alle weiteren Fragen beantwortet Viktor mit „maybe“. Das akzeptieren wir und erfreuen uns seines Intellektuellen-Trenchcoat-Looks ohne viele Worte.Sabine Röthig
Daria floh vor dem Krieg aus Russland und lebt nun schon seit zwei Jahren in Berlin. Hier jobbt sie als Barista, möchte aber weiter Deutsch lernen und bald wieder als Lehrerin arbeiten, wie zuvor in ihrer russischen Heimat. Ihr gürtelloser Trenchcoat ist ein aktuelles Modell von Andotherstories. Dazu trägt sie ihre Barista-Ballerinas mit Kaffeeklecksen vom Arbeiten und eine Brille von Ace &amp; Tate.
Daria floh vor dem Krieg aus Russland und lebt nun schon seit zwei Jahren in Berlin. Hier jobbt sie als Barista, möchte aber weiter Deutsch lernen und bald wieder als Lehrerin arbeiten, wie zuvor in ihrer russischen Heimat. Ihr gürtelloser Trenchcoat ist ein aktuelles Modell von Andotherstories. Dazu trägt sie ihre Barista-Ballerinas mit Kaffeeklecksen vom Arbeiten und eine Brille von Ace & Tate.Sabine Röthig
Darias Trenchcoat ist lang und an den Ärmeln weit geschnitten sowie mit einer abnehmbaren Bolero-Weste ausgestattet.
Darias Trenchcoat ist lang und an den Ärmeln weit geschnitten sowie mit einer abnehmbaren Bolero-Weste ausgestattet.Sabine Röthig
Pietro ist Italiener. Er wuchs in Venetien zwischen Padua und Venedig auf&nbsp;– eine Gegend, die, wie er sagt, berühmt für handgemachte Schuhe und das Schneiderhandwerk ist. Klar, dass seine Schuhe und auch der Trenchcoat in seiner Heimat maßgefertigt wurden. Zum Hemd, das er „schon ewig“ hat, trägt er einen Pullover von Gutteridge und eine Prada-Krawatte sowie weiße Vintage-Hosen.
Pietro ist Italiener. Er wuchs in Venetien zwischen Padua und Venedig auf – eine Gegend, die, wie er sagt, berühmt für handgemachte Schuhe und das Schneiderhandwerk ist. Klar, dass seine Schuhe und auch der Trenchcoat in seiner Heimat maßgefertigt wurden. Zum Hemd, das er „schon ewig“ hat, trägt er einen Pullover von Gutteridge und eine Prada-Krawatte sowie weiße Vintage-Hosen.Sabine Röthig
Pietro mag die Marke Prada, von der er einige Stücke besitzt. Die Krawatte bekam er von einer Person geschenkt, die ihm viel bedeutet und eine Rolle für seinen Umzug nach Berlin spielte. Hier liebt er die Freiheit, mit der sich jeder ausdrücken kann, ohne verurteilt zu werden. Pietro lebt seit etwa zwei Jahren in Berlin, wo er als Sales Manager arbeitet. Parallel studiert er Wirtschaft und Management in Potsdam.
Pietro mag die Marke Prada, von der er einige Stücke besitzt. Die Krawatte bekam er von einer Person geschenkt, die ihm viel bedeutet und eine Rolle für seinen Umzug nach Berlin spielte. Hier liebt er die Freiheit, mit der sich jeder ausdrücken kann, ohne verurteilt zu werden. Pietro lebt seit etwa zwei Jahren in Berlin, wo er als Sales Manager arbeitet. Parallel studiert er Wirtschaft und Management in Potsdam.Sabine Röthig