Handball

Wenn ein Plan aufgeht: Die Füchse Berlin sind die Mannschaft der Stunde

Internationale Stars und eigene Talente – das Konzept der Füchse Berlin geht auf. Der Bundesliga-Tabellenführer kann auch in der Champions League an die Spitze.

Max Beneke (beim Wurf) ist eins von sechs Eigengewächsen im Profikader der Füchse Berlin.
Max Beneke (beim Wurf) ist eins von sechs Eigengewächsen im Profikader der Füchse Berlin.Andreas Gora/Imago

Klassenfahrt nach Lissabon? Von wegen! Auch wenn sich die Ausflüge in die große Handballwelt für die Berliner Rasselbande noch immer ganz besonders anfühlen, lässt keiner auch nur den leisesten Zweifel an der Füchse-Mission aufkommen. Nach dem tollen Saisonstart in der Handball-Bundesliga wollen die Überflieger aus der Hauptstadt auch auf Europas größter Handball-Bühne ein Zeichen setzen.

„Ich freue mich sehr auf das Spiel, ich habe von meinen Mitspielern gehört, dass dort eine tolle Stimmung herrschen soll“, sagt Max Beneke vor dem Champions-League-Showdown bei Tabellenführer Sporting CP am Donnerstag (20.45 Uhr/Dyn): „Jetzt gilt es, die nächsten Punkte zu sammeln.“ Der Linkshänder ist mit seinen 21 Jahren Teil der jungen Wilden bei den Füchsen Berlin, die in der Vereinsjugend ausgebildet wurden und jetzt auch in der Champions League gemeinsam nach den Sternen greifen.

Sechs Eigengewächse befinden sich im Kader der Füchse Berlin

Motivation durch Identifikation: Beneke, einer von inzwischen sechs (!) Eigengewächsen im Profiteam, hat die Berliner Klub-Philosophie aufgesogen. An der Seite internationaler Topstars wie Welthandballer Mathias Gidsel und dessen dänischem Landsmann Lasse Andersson reifen die jungen deutschen Spieler von Führungskräften in den Jugendmannschaften zu echten Leistungsträgern bei den Profis.

Nächster Stopp nun also Portugal. Mit einem Sieg bei Sporting CP können sich die Füchse an die Spitze der Gruppe A setzen. „In der European League vergangene Saison haben die Füchse zweimal verloren, deshalb ist da noch eine Rechnung offen“, sagt Beneke. Weil Gidsel aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung wohl ausfällt, wird der ambitionierte Rückraumspieler noch mehr gefordert sein als ohnehin. „Natürlich träumen wir von großen Erfolgen in der Champions League“, sagt Berlins Geschäftsführer Bob Hanning im Gespräch, „wir wissen aber auch, wo wir herkommen. Es macht mich unheimlich stolz, all die jungen Spieler in ihrer Entwicklung zu sehen und dabei zu begleiten.“

Bob Hanning ist der Baumeister des Projekts Füchse Berlin

Hanning selbst der ist Baumeister des spannenden Füchse-Projekts. Im Jahr 2005 begann die Berliner Erfolgsstory unter dem charismatischen Manager in den Niederungen der 2. Liga, jetzt, 19 Jahre später, führt der Hauptstadt-Klub mit seiner Mischung aus Topstars und Talenten die Bundesliga-Tabelle an und greift in Europa an.

Zu Gute kam Hanning dabei, dass er im Sommer 2021 den Trainerposten beim damaligen Drittligisten VfL Potsdam übernahm. 2022 führte er den Klub in die 2. Bundesliga, im Sommer 2024 schließlich mit Spielern wie Beneke sogar in die 1. Bundesliga. Hanning nutzte die Potsdamer Mannschaft als Kaderschmiede für die Füchse. Es waren die berühmten Extrameter, die der Funktionär ging – und die sich jetzt mehr und mehr auszahlen. Berlin ist die Mannschaft der Stunde, und sie will es auch bleiben.