Basketball

Tristan da Silva spielt künftig in Orlando zusammen mit den Wagner-Brüdern

Franz und Moritz Wagner zählen zu den wichtigen Spielern der Orlando Magic – die Weltmeister bekommen zukünftig Unterstützung von einem Landsmann.

Bayrische und brasilianische Wurzeln: Tristan da Silva spielt künftig bei den Orlando Magic gemeinsam mit Franz und Moritz Wagner.
Bayrische und brasilianische Wurzeln: Tristan da Silva spielt künftig bei den Orlando Magic gemeinsam mit Franz und Moritz Wagner.Julia Nikhinson/AP

Die ersten Fototermine meisterte Tristan da Silva schon mal souverän. Ein kleines Dribbling mit einem Basketball, ein Motiv mit den Eltern und eins mit den mitgereisten Freunden sowie seinem Bruder Oscar. Der hatte vor zwei Jahren noch das Trikot von Alba Berlin getragen und den großen Moment des kleinen Bruders auf Instagram mit den Worten „einmal zwicken, bitte“ kommentiert.

Tristan da Silva wurde ein München geboren

Zwicken deshalb, weil es eben so besonders ist und irgendwie auch vor ein paar Jahren noch unvorstellbar war, dass der in München geborene Tristan da Silva zukünftig in der NBA spielen wird, in einem Team mit den deutschen Weltmeistern Moritz und Franz Wagner. Die Orlando Magic wählten den 23 Jahre alten Flügelspieler beim Draft am Mittwochabend (Ortszeit) an 18. Stelle der ersten Runde aus. Zuletzt spielte der 2,06 Meter große jüngere Bruder von Oscar da Silva am College für die Colorado Buffaloes in Boulder. Bei der Veranstaltung im Barclays Center in New York trug er ein Sakko mit den bayrischen Landesfarben und der brasilianischen Flagge als Innenfutter. Ein Teil seiner Familie stammt aus Brasilien.

„Unglaubliche Freude und große Erleichterung“ spüre er, sagte da Silva in seiner ersten Presserunde und berichtete von einem guten gemeinsamen Freund mit den Wagners. „Ich hatte mit beiden schon Kontakt.“ Die Orlando Magic hatten es in der vergangenen Saison bis in die Play-offs geschafft, zum ersten Mal seit vier Jahren. Neben den Wagner-Brüdern aus Berlin steht in der jungen Mannschaft auch Paolo Banchero unter Vertrag, der vor zwei Jahren an erster Stelle des Drafts ausgewählt worden war. Beim Draft sichern sich die Teams der Reihe nach die Rechte an Nachwuchsspielern, können ihre Positionen oder Transferrechte aber auch als Teil von Wechselgeschäften an andere Mannschaften abgeben.

Bronny James muss sich noch gedulden

An erster Stelle entschieden sich die Atlanta Hawks für den 19 Jahre alten Zaccharie Risacher. Schon im vergangenen Jahr war ein Franzose als Erster ausgewählt worden: Victor Wembanyama, der es in der vergangenen Saison zum besten Neuling der Liga schaffte. Frankreichs junge Basketballer waren begehrt: Die Washington Wizards auf Platz zwei sicherten sich Alexandre Sarr, die Charlotte Hornets entschieden sich an sechster Position für Tidjane Salaun.

In der ersten Runde nicht ausgewählt wurde Bronny James, der Sohn von NBA-Superstar LeBron James. Expertenmeinungen über seine Klasse gehen weit auseinander, die meisten prognostizierten ihm bestenfalls einen Zuschlag in der zweiten Runde. Denn wie der Deutsche Ariel Hukporti, der zuletzt für die MHP Riesen Ludwigsburg in der Bundesliga spielte, steht James auch an Tag zwei auf der Liste der weiter verfügbaren Spieler. Der Draft geht am Donnerstag (21 Uhr MESZ) in die finale Runde.