Bundestrainer Hansi Flick: „Wir hatten ohne Ende Chancen, hätten vorlegen können. Dann haben wir den Gegner stark gemacht, ihn durch leichte Fehler ins Spiel gebracht. Am Ende haben wir aber gewonnen. Das Aus kam nicht heute, das kam in den 20 Minuten gegen Japan. Auch gegen Spanien hätten wir noch gewinnen können. Wir hatten keine Effizienz in diesem Turnier, und deshalb sind wir ausgeschieden. Die Enttäuschung ist riesengroß.“
„Wenn du einen Fehler machst, dann schaukelt es sich hoch, dann kommt das eine zum anderen. Man hat dann Unsicherheit und Enttäuschung in der Mannschaft gespürt. Wir wollten ja vorlegen, wir wussten ja: Je mehr Tore wir schießen, desto mehr Druck machen wir auf Spanien. Aber das ist uns nicht gelungen. Dass andere Teams mehr brennen, ist absoluter Quatsch. Das sehe ich nicht. Die Mannschaft hat gewollt. Aber wir fahren jetzt nach Hause, und dazu haben wir einen großen Teil selbst beigetragen.“
„Die Aufgabe, mit dieser Mannschaft zu arbeiten, motiviert mich. Aber nach dem Spiel ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen, wie es weitergeht. Mir macht es Spaß, wir haben eine gute Mannschaft und gute Spieler die nachkommen. An mir wird es nicht liegen.“
DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff: „Die Enttäuschung ist riesig und die Wut auch. Auf uns alle. Wir sitzen alle in einem Boot, wir zeigen nicht mit dem Finger. Die Spieler haben alles gegeben und mitgezogen, am Ende muss man aber feststellen, dass es zu wenig war.“
„Es zieht sich jetzt seit zwei, drei Jahren hin, dass wir Spiele eigentlich im Griff haben, sie aber hergeben und den Faden verlieren. Das war letztlich auch hier so. Wenn man die drei Spiele resümiert, dann hatten wir überall Möglichkeiten.“
„Ich bin für die Organisation zuständig, für die Zusammenstellung des Betreuerstabes. Wir hatten die Bindenthematik, die man kritisch sehen kann. Ansonsten hat mein Team rund um die Mannschaft hier eine gute Arbeit gemacht.“
„Glauben sie wirklich, dass diese One-Love-Binde so eine Rolle gespielt hat? Das ist nicht gut gelaufen, das wissen wir, das ist aber in der sportlichen Analyse kein Aspekt.“
„Wenn du einen guten Stürmer haben willst, fängst du die Ausbildung nicht mit 18 Jahren an, sondern mit 10 oder 12. Das sind Fehler, die wir vor zehn oder 14 Jahren gemacht haben und nicht vor zwei oder drei. Und das werden wir in den kommenden Jahren immer wieder zu spüren bekommen.“
„Die Frage nach meiner Zukunft stelle ich mir momentan nicht. Natürlich weiß ich, dass diese Fragen kommen werden. Vielleicht schaut man sich meine ganze Bilanz aus 18 Jahren an, da mache ich mir nicht die großen Sorgen, da habe ich ein sehr gutes Gefühl für mich. Beurteilen müssen das natürlich andere. Natürlich habe nach drei schlechten Turnieren keine guten Argumente, die ich dagegen halten kann. Das muss ich akzeptieren.“
„Hansi Flick ist ein Top-Trainer. Wenn man sich die Spiele anschaut, haben sie wirklich viele gute Dinge gemacht. Am Ende war es eine enge Kiste. Die Konstellation war am Ende unglücklich, es war ein bisschen zu wenig. Aber Hansi steht für mich außer Zweifel.“
Angreifer Thomas Müller: „Es ist eine absolute Katastrophe. Ich weiß auch nicht genau, wie es weitergeht. Falls das mein letztes Spiel für die Nationalmannschaft gewesen sein sollte, möchte ich eines sagen: Es war ein enormer Genuss. Vielen Dank! Das waren unglaubliche Momente. Manchmal gab es Freudentränen durch meine Aktionen. Manchmal waren es Schmerzen im Gesicht, wenn Aktionen nicht gelungen sind. Ich habe es immer mit Liebe getan.“
Angreifer Kai Havertz: „Dass es so unglücklich läuft, hätten wenige erwartet. Aber das ist Fußball. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben, weil wir gegen Japan zwei Gegentore in 15 Minuten kriegen, die nicht gehen. Gegen Spanien hätten wir auch gewinnen können. Zweitklassig ist der deutsche Fußball nicht. Jetzt fliegen wir zwei Mal in der Gruppenphase raus. Ich denke mal, dass wir keine Turniermannschaft mehr sind. Wir hatten eine super Mannschaft und ein super Team hinter dem Team. Alle haben an das Große geglaubt und alles dafür gegeben. Das können wir uns nicht vorwerfen. Es hat einfach nicht gereicht.“
Angreifer Niclas Füllkrug: „Ich glaube, dass uns eine etwas höhere Führung zur Halbzeit geholfen hätte. Nach dem 1:0 hat ein bisschen dieses Erdrücken gefehlt. In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen wie ein Zielschießen. Am Ende stehen wir mit komplett leeren Händen da. Es tut extrem weh. Das ist ganz schwierig zu verdauen. Das wird lange dauern. Es war still in der Kabine.“





