Der Derby-Pleite folgte der personelle Paukenschlag: Nicht einmal drei Stunden nach der 0:2 (0:1)-Schlappe von Hertha BSC gegen den Berliner Lokalrivalen Union gab die Alte Dame die Trennung von Geschäftsführer Fredi Bobic bekannt.
Die Entscheidung im Präsidium sei einstimmig gefallen, verkündete der Traditionsklub. Der Abschied des ehemaligen Nationalspielers, der lange Zeit mit einer Aufgabe als Sportdirektor im Deutschen Fußball-Bund (DFB) geliebäugelt hatte, erfolgt mit sofortiger Wirkung. Bobic hatte Trainer Sandro Schwarz eine Job-Garantie gegeben. Am Sonntag (13 Uhr) will sich die Hertha in einer Pressekonferenz erklären.
Das Spiel hatte die sportlichen Kräfteverhältnisse in der Hauptstadt manifestiert. Unterschiedlicher hätte die Gefühlslage danach nicht sein können. Während die wild hüpfenden Spieler von Union ihre fünfte Stadtmeisterschaft in Folge vor ihren überglücklichen Fans feierten, trotteten die geknickten Hertha-Profis mit gesenkten Köpfen Richtung Ostkurve. Die Anhänger des Gastgebers machten ihrem Ärger nach der dritten Niederlage in diesem Jahr Luft - die Abstiegsangst wird beim Tabellenvorletzten immer größer.

