Finanz-Rochade

Hertha BSC: Hatte Lars Windhorst seine Vereinsanteile verpfändet?

Die nächste Ungereimtheit zwischen Hertha und seinem Investor kommt durch einen Medienbericht zutage. Windhorst twittert sofort ein Dementi.

Hertha-Investor Lars Windhorst meldet sich per Twitter zu Wort.
Hertha-Investor Lars Windhorst meldet sich per Twitter zu Wort.dpa/Christophe Gateau

Berlin - Hertha BSC kommt auch vor dem Derby gegen den 1. FC Union wegen Investor Lars Windhorst nicht zur Ruhe. 374 Millionen Euro hat der Finanzjongleur in den Klub gesteckt. Angeblich soll er diese Anteile für kurze Zeit an einen anderen Geldgeber verpfändet haben, sogar eine Zwangsversteigerung soll gedroht haben.

Was ist wirklich da dran? Der Business Insider schreibt von einem Brief eines Anwalts, der an die Hertha-Geschäftsstelle ging. Da soll er eine Zwangsversteigerung der Hertha-Anteile angekündigt haben.

Problem nur: Diese Anordnung der Zwangsversteigerung durch ein Amsterdamer Gericht liegt über ein Jahr zurück. Es hing mit dem Insolvenzverfahren, das gegen einer von Windhorsts Tochterfirmen lief, der Peil Investment B.V., zusammen, das aber längst eingestellt wurde.

Windhorst lässt ausrichten, der Fall sei längst erledigt

Demnach soll Windhorst die Peil Investment im Juli 2020 an einen Blitzkreditgeber verpfändet haben, weil er dringend 25 Millionen Euro brauchte. Windhorst dementierte am Mittwochabend durch seinen Sprecher Andreas Fritzenkötter die Verpfändung: „Die Anteile an der Peil Investment sind nicht verpfändet und werden auch nicht zwangsversteigert. Der von Ihnen beschriebene Vorgang entspricht nicht den aktuellen Tatsachen, sondern ist längst erledigt. Die von Ihnen behauptete Bestätigung des Notars, Vorbereitungen zur Zwangsversteigerung eingeleitet zu haben, gibt es nicht.“

Auch Windhorst selbst twitterte: „Klares Dementi zum Business Insider: Die Hertha-Anteile der Peil Investment sind weder verpfändet noch werden sie zwangsversteigert!“

Ein Fall für die Wirtschaftsanwälte

Ist damit alles gut? Nein! Auch wenn jetzt für Windhorst die finanzielle Kuh vom Eis ist und es jetzt keine Verpfändung und Zwangsversteigerung mehr gibt, könnte es in der Vergangenheit zu einer Verpfändung der Hertha-Anteile gekommen sein. Und damit hätte Windhorst wohl gegen den Vertrag mit Hertha verstoßen.

Denn eine Veräußerung seiner Anteile am Verein bedarf laut Informationen der Berliner Zeitung der Zustimmung von Hertha BSC. Inwieweit die temporäre Sicherheitsabgabe an den Blitzkreditgeber eine Veräußerung sein könnte, müssen jetzt wohl Wirtschaftsanwälte klären. Der Zoff zwischen Windhorst und Präsident Werner Gegenbauer geht wohl in die nächste Runde.

Hertha bangt um Einsatz von Pekarik

Unglückliche Aktionen gab es vor dem Derby auch auf dem Trainingsplatz. Seitdem es Peter Pekarik, 35, am Knöchel erwischte, wird gezittert, ob der Routinier bis zum Spiel gegen Union wieder fit sein wird. Der erfahrene Slowake ist für Trainer Felix Magath einer der wichtigsten Spieler.

Beim Trainingsspiel prallte Pekarik unglücklich mit Marc Kempf zusammen. Der trat ihm dabei auf den linken Fuß. Der rechte Außenverteidiger krümmte sich auf dem Rasen vor Schmerzen, sein Knöchel wurde sofort bandagiert, die Behandlung ging weiter. Er wurde mit dem Elektro-Caddy zur Kabine gefahren. Ein Ausfall wäre fatal. Denn Pekarik hat als ältester Spieler von Magath die Rolle als Anführer des Teams bekommen. Deswegen verzichtete der Slowake vergangene Woche auch auf seine Länderspiele.