EM-Kolumne

Wer hat an der Uhr gedreht? Die Krux der späten Spiele

Die EM ist im Flug vergangen – vor allem für die jüngsten Fans, die aufgrund später Anpfiffe ab der zweiten Halbzeit oft dahindämmerten.

Die Italiener feierten ihren Einzug ins Endspiel nach dem Elfmeterschießen erst kurz vor der Geisterstunde.
Die Italiener feierten ihren Einzug ins Endspiel nach dem Elfmeterschießen erst kurz vor der Geisterstunde.AP/Laurence Griffiths

Berlin-Ein Monat ist verflogen, die EM vorbei. „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“, summt eine leise Stimme wehmütig die Schlagerversion von Einsteins Relativitätstheorie. Dabei stellen sich doch ganz andere Zeitfragen, nicht nur im Hinblick auf die Nachspieldauer gewisser Halbfinalpartien. Zum Beispiel wäre es interessant zu wissen, wie die Historiker der Zukunft auf dieses Turnier blicken werden: „Das letzte spannende Fußballereignis, bevor in Katar das große Desinteresse einsetzte“, könnte der eine sagen, der andere erwidern, dass auch 2021 schon erste Hinweise darauf existierten, dass der Fußballenthusiasmus hierzulande, na ja, nun doch etwas gelitten hatte und erst wieder zum Leben erweckt werden musste. Vielleicht geht die aufs Corona-Jahr datierte EM aber auch bloß als Superspreader-Event in die Annalen ein.

Berliner Zeitung

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