Zum Schluss klappte einfach alles. Sogar ein frecher Lupfer über Kiels Torhüter hinweg ins Netz. Die Füchse Berlin feierten in der Handball-Bundesliga am Sonntag einen wichtigen Heimsieg und stoppten die Siegesserie des THW Kiel. Mit dieser Deutlichkeit hatte aber wohl kaum jemand vorher gerechnet. Die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert gewann das Verfolgerduell mit dem Rekordmeister vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle mit 35:26 (17:15). Beste Berliner Werfer waren Mathias Gidsel mit neun und Lasse Andersson mit acht Toren.
Berliner Gidsel und Andersson von Kiel nicht zu stoppen
„Ausschlaggebend war das Ende der ersten Halbzeit, obwohl wir uns da nicht so sehr absetzen konnten, haben wir Vertrauen in unsere Abwehr gefunden und die Paraden bekommen, die es braucht, um solch ein Spiel zu gewinnen“, sagte Siewert. Kiels Trainer Filip Jicha stellte beim Sender Dyn fest: „Über die gesamte Zeit kriegen wir die individuelle Klasse von Lasse Andersson und Mathias Gidsel nicht in den Griff. In der zweiten Halbzeit hatte wir keine Treffsicherheit. Die Füchse haben gerade im Angriff eine unfassbare Leistung gezeigt. Es ging weiter mit der Klasse von Gidsel, Andersson und Nils Lichtlein.“
Die Titel-Ambitionen der Kieler, die bereits sechs Minuspunkte auf dem Konto haben, kassierten einen herben Dämpfer. Zuvor hatten die Norddeutschen neun Spiele nacheinander gewonnen. Von Beginn an entwickelte sich am Sonntag eine intensive und temporeiche Partie, in der zunächst beide Offensivreihen dominierten. Torhüterparaden gab es kaum zu sehen. So wechselte die Führung hin und her. Die Füchse erlaubten sich aber zwei unnötige Ballverluste, so dass sie bis Mitte der ersten Hälfte meist einem Rückstand hinterherliefen – der betrug aber nie mehr als ein Tor.
Die Berliner steigerten sich defensiv und Keeper Dejan Milosavljev glänzte jetzt auch mit fünf Paraden. Nach 22 Minuten konnten sich die Gastgeber erstmalig auf zwei Tore absetzen. Auf der anderen Seite bekam Nationaltorhüter Andreas Wolff kaum ein Ball zu fassen und wurde nach 25 Minuten gegen Tomas Mrkva ausgetauscht.
„Vielen Dank an die Halle. Das war heute eine unfassbare Atmosphäre. In der ersten Halbzeit war dieses Topspiel ein richtiges Brett. Viel Physis, viel Wille, viel Kraft: Man hat gesehen, dass Emil Madsen und Mathias Gidsel ihr internes Duell gewinnen wollten“, sagte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar.
Nach der Pause dominieren die Füchse Berlin die Partie
Mit einem 6:2-Lauf konnten die Hausherren die Führung nach der Pause auf fünf Tore ausbauen (23:17). Nun dominierten die Füchse die Partie. Kiels Abläufe im Angriffsspiel funktionierten überhaupt nicht. Im Sieben-gegen-Sechs fanden die Gäste keine guten Lösungen.

