Ausreden wollten die Eisbären Berlin nach diesem misslungenen Start in die Play-offs, was für das 1:7 in eigener Halle noch milde formuliert ist, gar nicht suchen. Auch dann nicht, als ihnen bei den Nachfragen der Pressevertreter zur Tatsache, dass die Adler Mannheim im Spielrhythmus angereist waren, die Berliner selbst acht Tage Pause hatten, durchaus eine plausible Erklärung für dieses verkorkste erste Viertelfinale geboten wurde. „Wir sind Profis, das darf keine Ausrede sein“, erklärte Kapitän Kai Wissmann. „Wenn das erste Play-off-Spiel der Saison ansteht, sollte jeder bereit sein.“ Und auch Tobias Eder, wollte diesen vermeintlichen Vorteil der Kurpfälzer nicht als Entschuldigung für die Leistung gelten lassen. „Schwer zu sagen, ob es daran lag. Letztendlich waren wir weit von dem entfernt, was uns auszeichnet und gut macht. Mannheim hat das eiskalt ausgenutzt.“
Serge Aubin richtet den Blick direkt nach vorn
Nach dem völlig missratenen Play-off-Start herrschte natürlich im ersten Moment Ärger und Enttäuschung über den eigenen Auftritt in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Trainer Serge Aubin aber wollte gar nicht groß nachhaken, sondern richtete den Blick bereits nach vorn. „Das sollte uns jetzt schon ein wenig peinlich sein – aber um Mitternacht ist das vorbei. Wir haben keine Zeit für Selbstmitleid“, betonte der Kanadier am frühen Sonntagabend.
Schließlich müssen die Hauptstädter bereits am Mittwoch zum zweiten Spiel der Best-of-Seven-Serie in Mannheim antreten (19.30 Uhr, live bei Magenta Sport). Aubin mahnte daher, die Heimpleite schnell abzuhaken. „Das war zweifellos eines der schlechtesten Spiele, die wir seit längerem gemacht haben“, sagte er. „Aber das Gute ist: Es ist nur ein einziges Spiel – egal, ob man nun mit 1:2 in der Verlängerung verliert, oder so verhauen wird wie wir jetzt.“
Kai Wissmann sieht elementare Defizite
Kai Wissmann begründete die herbe Niederlage mit elementaren Defiziten. „Mannheim war in den einfachen Dingen einfach besser. Wir brauchen eine andere Intensität“, sagte er. Aber: „Ab morgen geht es wieder bei null weiter. Jetzt muss jeder in den Spiegel schauen und sich selber hinterfragen.“ Der Kapitän versprach den Fans, dass ab jetzt Play-off-Eishockey gespielt wird. Seine Mannschaft brauche eine ganz andere Intensität als beim ersten Auftritt, mit welchem der in der Hauptrunde erspielte Heimvorteil auch erst einmal dahin ist.

