Nachruf auf die Fußball-Legende

Maradona: Der Ball gehorchte ihm wie ein dressiertes Hündchen

Nie zuvor oder danach hat ein Spieler eine Fußball-WM derart dominiert wie der Argentinier im Jahr 1986. Doch seine Dämonen wurde er nie los.

1986 im Azteken-Stadion von Mexico City: Diego Maradona hält die Weltmeister-Trophäe empor.
1986 im Azteken-Stadion von Mexico City: Diego Maradona hält die Weltmeister-Trophäe empor.

Berlin-Ziemlich große Augen machten am 5. Juni 1986 einige Journalisten, die sich nach dem Weltmeisterschaftsspiel Argentinien - Italien im Olympiastadion von Mexiko-Stadt vor den Umkleidekabinen der Mannschaften versammelt hatten. Eigentlich waren sie da, um später ein paar Stimmen von den frisch geduschten  Spielern einzufangen, doch plötzlich schoss ein kleiner aufgeregter Mann aus dem Gebäude, der eine Sporthose und ein Trikot mit der Nummer 10 trug. Diego Maradona hatte bei der Partie auf dem ein paar Schritte entfernten Platz seinen Diamantohrring verloren. Unverzüglich begann die gesamte Schar, den Rasen abzusuchen, von dem der Argentinier während des Spiels so ziemlich jeden Quadratmeter betreten hatte. Ein  aussichtsloses Unterfangen, wie es schien, doch es dauerte nicht lange, da war das gute Stück gefunden – natürlich von Maradona selbst.

Berliner Zeitung

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