Basketball

Aufholjagd nach Anspannung und Angst: Alba Berlin hofft auf Schub

Mit dem Überraschungssieg gegen den FC Bayern hofft Alba Berlin auf Rückenwind für die Bundesliga. Ein möglicher Zugang hat allerdings kurzfristig abgesagt.

Albas David McCormack legt den Ball in den Korb und hält sich noch ein bisschen oben fest.
Albas David McCormack legt den Ball in den Korb und hält sich noch ein bisschen oben fest.dpa

Für Alba Berlin ist der Prestigesieg gegen den FC Bayern München in der Basketball-Bundesliga Balsam auf die zuletzt so geschundene Seele. „Es war wichtig für jeden Einzelnen. So sehr wir uns zu Recht in den letzten Wochen anhören mussten, wie schlecht wir spielen, so sehr können wir uns über diesen Sieg freuen. Weil wir sehr gut aufgetreten sind“, sagte Co-Kapitän Jonas Mattisseck nach dem überraschenden 88:81-Erfolg am Sonntag.

Zuvor hatte es in den letzten zehn Pflichtspielen neun Niederlagen gesetzt. Und auch in der ersten Halbzeit sah es lange nicht gut aus. „Da hat man all die Anspannung und Angst gesehen“, fand Sportdirektor Himar Ojeda. Doch dieses Mal gelang die Wende mit einem Energieschub gegen die am Ende müden Bayern. „Da hat man einfach gesehen, wie sehr wir es wollten“, meinte Mattisseck.

„Das war heute eins der emotionalsten Spiele meiner Karriere für mich. Ich bin unglaublich stolz auf mein Team: Nach einer schweren Woche so eine Reaktion zu zeigen und trotz aller Probleme so ein Spiel gegen Bayern abzuliefern, ist wirklich großartig“, fügte Albas Cheftrainer Israel González an. Einen besonderen Dank richtete er an die Alba-Fans, „die uns heute so zahlreich unterstützt haben“.

Alba liegt in der Bundesliga hinter den eigenen Ansprüchen zurück

Eine ähnliche Aufholjagd wie am Sonntag soll nun auch in der BBL folgen, in der Alba weiterhin nur 14. ist – und damit weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückliegt. „Wir haben vor dem Spiel gesagt: Lass uns das ein Start sein für eine bessere zweite Saisonhälfte“, sagte Mattisseck. Dieser Sieg hat ein Stück mehr Selbstvertrauen und Glauben zurückgebracht.

Auch, wenn der Co-Kapitän warnt: „Wir haben einen sehr, sehr guten Grundstein gelegt. Aber wir dürfen auf keinen Fall zufrieden sein damit. Es wird uns nichts geschenkt.“ Und auch Ojeda sieht noch „einen langen Weg“ vor dem Team.

Eine schlechte Nachricht gab es dann doch noch für die Berliner. Die Verpflichtung des früheren Bonners James Web III. vom türkischen Erstligisten Pinar Karsiyaka ist geplatzt. „Wir waren uns eigentlich grundsätzlich schon einig. Aber dann kam in letzter Minute ein Angebot aus China und er hat sich umentschieden“, sagte Ojeda. Die Suche geht also weiter.