Kennen Sie das auch? Im gesamten Kinderzimmer ist das Spielzeug wild verteilt, man kann kaum noch treten – und wenn es dann ans Aufräumen gehen soll, gibt es einen Riesen-Krach mit dem lieben Kind. Geschrei, Wut, Unverständnis, meistens auf beiden Seiten. Warum ist das so? Kann oder muss man das ändern? Wie kriegt man sein Kind dazu, vernünftig aufzuräumen? Und weshalb muss es seine Spielsachen im ganzen Zimmer verteilen? Antworten hat Kindertherapeut Dr. Christian Lüdke.

Grundsätzlich ist es so: Kinder lieben ihre Spielzeuge nicht einfach so, sondern sie sind für sie wirkliche Freunde, zu denen sie eine ernsthafte Bindung aufbauen. „Bis zum zehnten Lebensjahr ist die Welt der Kinder konkretistisch. Das bedeutet, dass sie ihre Gefühle in erster Linie auf das richten, was in ihrer Nähe ist und zu dem sie einen Bezug herstellen können: Mama, Papa, Spielzeug“, erklärt Dr. Christian Lüdke. „Kinder entwickeln daher sehr starke Gefühle für ihre Spielsachen, sodass es emotional für sie in einer Liga mit menschlichen Bezugspersonen spielt.“ Genauso wie die Eltern stellen Spielzeuge eine Form von Kontinuität dar, was Kindern Sicherheit vermittelt, Halt gibt.

Wer gerne am Kopf seines Kindes schnuppert, sagt unbewusst viel über die Beziehung zu ihm aus. Was das genau bedeutet, erklärt ein Experte.

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