Was für ein Sommer! Aktuell gibt es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten, seine Freizeit zu verbringen: Entweder in gut gekühlten Räumen, oder aber im beziehungsweise am Wasser. Dazwischen gibt es nicht viel, um die Hitze wirklich gut auszuhalten.
Wer draußen ist, schwitzt derzeit ohne großes Zutun. Es ist (viel zu) warm. Umso schöner, wenn man ein bisschen Zeit in Wassernähe verbringen kann, wo meistens ein Lüftchen weht und man vielleicht sogar kurz reinspringen kann. Also, Sonnenbrille auf, und los geht’s.
Aber bitte nicht vergessen: Sonnenstrahlen werden von der Wasseroberfläche reflektiert, weshalb man leichter einen Sonnenbrand bekommen kann. Und es gibt auch keinen Schatten, wenn man draußen auf dem Wasser ist. Deshalb sollten Sie umso penibler einen wasserfesten Sonnenschutz auftragen (Handrücken nicht vergessen!) und ebenso eine Kopfbedeckung aufsetzen, die auch Ihren Nacken schützt.
Oldtimer-Tretboote am Treptower Park
Der Name ist Programm: „Kanuliebe“ am Treptower Park, direkt auf der Insel der Jugend, restauriert alte Wasserfahrzeuge, macht sie flott und chic – im Vintagelook kann man sodann über den Spree paddeln, treten, gleiten. Die Boote stammen aus den 1950ern bis 1970ern und sind allesamt handbemalt. Mit Liebe, sehr offensichtlich.
Bei gutem Wetter – und vor allem am Wochenende – sind die Boote schnell ausgebucht, weshalb es sich empfiehlt, vorab zu buchen und sich ein hübsches Bötchen zu reservieren. Wer jedoch früh am Tage vor Ort nachfragt, hat gute Chancen, weil nicht alle Boote online verfügbar sind. Ein paar sind der Laufkundschaft vorbehalten.
Wo? Kanuliebe, Alt-Treptow 6, 12435 Treptow. Bei Anreise mit dem Auto folgende Adresse eingeben: Bulgarische Straße 62, 12435 Berlin. Mit den Öffis: S-Bahnhof Treptow oder Plänterwald, dann zur Insel der Jugend laufen.
Preise: Ein Zweier-Tretboot kostet ab 27 Euro, ein Dreier ab 32 Euro und ein Vierer ab 34 Euro (jeweils für zwei Stunden). Man kann die Tretboote auch ganztags mieten, dann kosten sie zwischen 71 (Zweier) und 87 Euro (Vierer). Im Preis enthalten sind Schwimmwesten, Paddel, wasserdichtes Packmaterial sowie Gewässerkarten. Eine ordentliche Einweisung gibt’s natürlich auch.
Geöffnet: montags bis samstags ab 12 Uhr, sonntags ab 11 Uhr. Feierabend ist ca. 20 Uhr, wird vor Ort bekannt gegeben.
Stand-up-Paddling mit Yogakurs
Been here, done that – aber das ist wirklich mal was Neues: Yoga auf dem Paddle Board. Angeboten wird der Kurs, der auch für Einsteiger geeignet ist, von Whatsupberlin, was ein lustiges Wortspiel ist: What’s up, klar. Aber SUP ist die gängige Abkürzung für Stand-up-Paddling. Da hat sich einer richtig Gedanken gemacht.
Und die Kreativität hört beim Namen eben nicht auf, wie der SUP-Yogakurs zeigt. Er dauert 90 Minuten, man muss Handtuch und Sonnenschutz mitbringen, um den Rest kümmern sich die Profis von Whatsupberlin. Die Übungen sind speziell darauf zugeschnitten, dass man sie auf dem Wasser machen kann; unterrichtet wird von einem erfahrenen Yoga-Lehrer.
Das Gute: Durch den nicht festen Boden wird die Tiefenmuskulatur stärker angesprochen. In Sportstudios wird das simuliert, indem man sich auf dickere Matten oder zusammengerollte Handtücher stellt. Hier bietet die Natur das an. Und die frische Spandauer Brise weht einem gratis um die Nase.
Wo? Whatsupberlin, Scharfe Lanke 109, 13595 Spandau. Busstation Zur Haveldüne (Bus X34, 134), etwa 13 Minuten zu Fuß.
Preise: Der SUP-Yogakurs kostet 30 Euro. Wenn Sie einfach nur SUPs ausleihen möchten, kostet das zwischen 14 Euro (eine Stunde) und 50 Euro (Tagesmiete). Man kann auch wochenweise mieten, und es gibt verschiedene weitere Kursangebote.
Geöffnet: montags bis freitags von 13 bis 19.30 Uhr, am Wochenende bereits ab 11 Uhr.
Picknickboot für die ganze Familie
Picknicken und übers Wasser schippen müssen einander nicht ausschließen: Es ist nur eine Frage der Klicks. Und das geht so: Boot auswählen, Mietzeitpunkt definieren, Picknickkorb dazu buchen. Es gibt auch Grill- und Getränkeboxen, vegetarische Varianten, Dessert-Upgrades – und einen Skipper kann man sich auch mieten. Klingt traumhaft entspannt? Ist es auch.
An der Rummelsburger Bucht, mit Blick auf die Insel Stralau, ankern die Spreeboote. Sie tragen alle richtig schöne Namen: Helena, Coco, Aurora, Mascha, Fee. Die meisten Boote sind führerscheinfrei fahrbar und bieten Platz für mindestens acht Personen. Für Schattenplätze ist ebenso gesorgt wie für Schwimmwesten.
Wo? Spreeboote, Zur Alten Flussbadeanstalt 5, 10317 Lichtenberg. Von der Straßenbahnhaltestelle Heizkraftwerk (Tram 21) sind es neun Minuten zu Fuß.
Preise: Die Bootspreise variieren je nach Größe, Ausstattung und Mietdauer. Ein Luxusboot gibt es ab 76 Euro pro Stunde (400 Euro für 10 Stunden), ein Premium-Modell kostet zwischen 56 und 86 Euro für die erste Stunde (10 Stunden zwischen 290 und 450 Euro). Hinzu kommen Kraftstoffkosten.
Es gibt spezielle Angebote, beispielsweise sechs Stunden auf dem Kleinen Müggelsee für 350 Euro (nur wochentags buchbar). Eine Picknickbox für zwei Personen gibt’s ab 42 Euro, eine große Grillbox für vier Personen kostet 80 Euro.
Geöffnet: täglich ab 9 Uhr bis Sonnenuntergang.
Rutschen-Tretboot in Grünau
Auf der Website sind sie noch zu sehen, aber tatsächlich wurden sie gerade in Rente geschickt: Schwanen-Tretboote. Schade! Irgendwie weckt so ein tierisches Gefährt doch (n)ostalgische Gefühle und erinnert sanft an lang vergangene Zeiten, nämlich die Schwanen-Wasserfahrt im Spreepark. Tja.
Dafür gibt’s jetzt brandneue Rutschen-Tretboote für bis zu vier Personen. Sogar Babys dürfen mit. Für Kinder jeden Alters gibt es Schwimmwesten, die im Preis inkludiert sind. Wer mag, kann dann vom Tretboot aus in den Langen See rutschen und planschen – auf eigene Verantwortung, versteht sich.
Wo? Bootsverleih Bootsjunge Berlin-Richtershorn, Sportpromenade 15, 12527 Köpenick. Die Straßenbahn Tram 68 hält quasi direkt vor der Tür, Haltestelle Richtershorn (ab S-Bahnhof Grünau oder S-Bahnhof Köpenick).
Preise: Eine Stunde Rutschen-Tretboot kostet zwölf Euro, zwei Stunden 24 Euro. Vor Ort können Sie auch sogenannte Abenteuer-Flöße mieten, Kajaks, führerscheinfreie Motorboote und allerhand mehr.
Geöffnet: täglich 10 bis 20 Uhr, bei gutem Wetter auch früher und länger.
Sightseeing mit Kanu und Kajak
Haben Sie die Stadt schon mal mit den Augen eines Touristen betrachtet? Nun, da entdeckt und lernt man tatsächlich Neues, lernt Berlin ganz anders kennen. Das gilt ganz besonders für die Angebote von Backstagetourism. Die Firma aus Oberschöneweide bietet Touren auf dem Wasser an, geführte Trips mit Kanu oder Kajak, und das erlebt man selbst als Eingeborener der dritten Generation nicht alle Tage.
Die Schönheit der Oberbaumbrücke nutzt sich einfach nie ab. Und: Unfassbar, wie riesig der Molecule Man ist, wenn man direkt darauf zu paddelt. Das alte DDR-Funkhaus hatte man fast schon vergessen, das Riesenrad im Plänterwald hat man auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Überhaupt: die Spree, ganz große Liebe.
Alternativ können Sie auch das malerische und wild-romantische Neu-Venedig erkunden – selbst für die meisten Urberliner noch ein Geheimtipp. Wer es weniger lauschig mag, kann sich eine „Beat & Boat“-Tour mieten, bei der man erst durch die Stadt paddelt, um schließlich an der Griessmühle anzulegen, ein Drittel des Eintrittspreises zu zahlen und durch den Backstagebereich in den Club zu gelangen.
Wo? Backstagetourism, Nalepastraße 18, 12459 Oberschöneweide. Von den Straßenbahnhaltestellen Heizkraftwerk (Tram 21) und Blockdammweg (Tram 21, 27, M17) braucht man zu Fuß etwa 15 Minuten.
Preise: Die Touren variieren preislich je nach Dauer, kosten zwischen 30 und 40 Euro (ermäßigt 25 bis 35 Euro). Man kann aber auch einfach nur so Kanus und Kajaks leihen; Schwimmwesten sind immer inklusive. Ein Zweierkajak kostet 25 Euro für zwei Stunden, beim Dreierkanu sind es die gleichen Preise.
Geöffnet: täglich 10 bis 18 Uhr.
Romantische Ruderboote im Tiergarten
Das Café am Neuen See mit seinen Ruderbooten darf in diesem Artikel natürlich nicht fehlen. Zu romantisch sind die Wasser-Ausflüge durch den Tiergarten, einfach drauflos rudern und die Natur inmitten der Stadt genießen. Schatten, Licht, Fische, Vogelgezwitscher, Enten und Schwäne. Der Berliner Großstadtlärm ist zwar nah, aber zugleich so fern. War da was? Ach, es gibt Momente, die muss man einfach nur in sich aufsaugen und genießen.
Wo? Café am Neuen See, Lichtensteinallee 2, 10787 Tiergarten, von der Bushaltestelle Corneliusbrücke (Bus 200) sind es sechs Minuten zu Fuß.
Preise: Die Ruderboote kosten 12 Euro pro Stunde, man kann nicht reservieren.






