Es wird dieser Tage viel über den Weltuntergang spekuliert beziehungsweise darüber, wie dieser aussehen wird. Für unsere Heimat kann man ab Anfang März sagen: Der Deutsche wird diesen Weltuntergang mit der Grillzange in der Hand erleben. Ich mag nichts vom Grill. Und ja – ich habe mein Deutschsein deshalb auch schon mehrmals infrage gestellt. Als ich diesen Text in der Redaktion ankündigte, wurde ich gleich zum Paria. Man wird mich mit Glockengeläut und „Shame! Shame!“-Rufen über den Redaktionsflur treiben. Schließlich verbindet unser Volk zwischen Aachen und Apolda nichts so sehr wie die kranke Lust, angebranntes Grillgut zu zermalmen.
Ab jetzt werden die Eingänge von Supermärkten wieder verstopft von Dudes aller Alterskohorten, die Sätze sagen wie: „Lass uns die Birkenkohle nehmen. Die glimmt besser!“ Oder: „Damit können wir den Smoker fett rauchen lassen.“ Richtig groß sind die, die einen Käufer herbeizitieren und anmerken: „Wir haben ja einen Weber-Grill zu Hause.“ Egal zu welchem Typ man gehört, treffen tun sich alle wieder an der Billig-Sektion vom SB-Fleisch. Beim deutschen „Fifty Shades of angebrannt“ ist Geiz nämlich immer geil.

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