Antirassismus

Unruhen wurden als „Proteste“ verharmlost: Wie die Black-Lives-Matter-Gewalt Amerika bis heute prägt

Im Sommer 2020 fegten Corona-Pandemie und Black-Lives-Matter-Ausschreitungen über die USA hinweg. Die Folgen des Umgangs mit beidem wirken bis in die Gegenwart. Ein Gastbeitrag.

„Black Lives Matter“: Ausschreitungen in New York im Jahr 2020.
„Black Lives Matter“: Ausschreitungen in New York im Jahr 2020.Carlos Gonzalez/AP

In der Nacht des 1. Juni 2020, vor fast genau fünf Jahren, fielen nur wenige Blocks von meiner Wohnung in East Midtown Manhattan Schüsse. Während meine Frau und ich nervös durch die Nachrichten scrollten, schliefen unsere Kinder – damals drei und ein Jahr alt – friedlich weiter und bekamen nichts von den grellen Sirenen mit, die auf das Chaos vor unserer Tür hinwiesen. Gegen 23 Uhr ging ich nach draußen, um mir selbst ein Bild zu machen: Plündererbanden verwüsteten Geschäfte entlang der Lexington Avenue, während die New Yorker Polizei tatenlos danebenstand – unfähig oder unwillig, einzugreifen. „Black Lives Matter.“

Berliner Zeitung

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