Die Grünen haben einen unbedingten Willen zum Machterhalt erst erlernen müssen. Aber spätestens seit Rot-Grün möchte die Partei gerne regieren – selbst mit Merz und Söder hätte man sich Schwarz-Grün doch vorstellen können. Die Machtzentrale der „regierenden Grünen“ ist Baden-Württemberg. Dort brettern Winfried Kretschmann und Cem Özdemir gerade alles und jeden nieder, der zwischen ihnen und dem Machterhalt steht. Dabei macht man vor der eigenen Partei nicht halt.
„Ich verstehe überhaupt nicht, was die bei uns will“, polterte der grüne MP aus der Stuttgarter Staatskanzlei gegen Jette Nietzard. Kretschmann, der gefühlt schon länger mit seiner Partei fremdelt, legte der Grünen-Jugend-Chefin gar den Austritt nahe: „Sucht euch die richtige Partei aus und verlasst uns einfach. Wir sind nicht die richtige Adresse für die Art von Gesinnung, die ihr habt.“ Nun – erstens war das mal anders, wir erinnern uns an den jungen Joschka Fischer. Zweitens ist das mindestens einer drüber. Ich bin kein Freund von Jette Nietzard und ihren Aussagen. Der ACAB-Pullover war maximal unanständig. Dennoch – ein Pullover macht noch keine Gesinnung. Und „die“ ist dazu einfach nur abwertend, den Namen der Nachwuchs-Vorsitzenden wird Kretschmann doch wohl kennen.

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